Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Keine Menschen zweiter Klasse
Zur Präsenz von Ostdeutschen in der neuen Regierung:
Aber auch wir haben fähige Leute, die in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen und auch die Gesetze zur Durchsetzung mitzutragen. Nach über 20 Jahren Einheit werden zwischen Ost und West immer noch große Unterschiede gemacht. Also werden wir doch wieder als Menschen zweiter Klasse abgestempelt. Es ist wirklich an der Zeit, dass dieses aufhört, denn auch unsere Bürger tun ihre Pflicht und tragen zum Wohle des Staates bei.
Wir haben in unserem eigenen Land noch viele Probleme, die es gilt zu lösen. Das fängt schon bei den Gesetzen an, wo noch große Mängel zu beseitigen sind, um Ordnung sowie Sicherheit in unserem Land für alle Bürger zu garantieren. Neue Gesetze, die beschlossen werden, dauern viel zu lange bis sie zur Durchsetzung kommen und vielmals sind sie nicht ausreichend. Als Beispiel schwere Straftaten, um nur eines zu nennen, aber man könnte noch viele Beispiele anführen, wo die Maßnahmen nicht ausreichend sind.
Ich verfolge täglich die Berichterstattung in der Zeitung sowie auch im Fernsehen. Da kann man es wirklich mit der Angst bekommen. Ich selbst war Kriegsflüchtling und noch ein Kind und ich werde bis zum Ende meines Lebens nicht vergessen, was wir erlebt, gesehen und ertragen mussten. Darum auch die große Angst, was in unserem Land und in der Welt geschieht.
Ilse Kleen, Mülverstedt
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