Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Zuhause für Kirchengemeinde
Segensfeier in neuen Räumen, die Symbol für die Zukunft sind
Joe Dornberger (73), Rentner aus Mühlhausen: Vor der Pension bin ich Arzt gewesen. Auch heute möchte ich den Menschen helfen, gesund zu bleiben. Ich berate auf Anfrage weiterhin, wie man Gesundheit erhalten und fördern kann. Durch Ernährung und Sport zum Beispiel. Die Gesundheit ist schließlich ein Geschenk.
Foto: Daniel Volkmann Thamsbrück. Die evangelische Kirchengemeinde in Thamsbrück hat neue Gemeinderäume. Diese wurden am Samstag in der St.-Georg-Kirche eingeweiht. Damit haben die Gläubigen wieder ein Zuhause. Pfarrer Dirk Vogel sah das als wesentlichen Schritt für die Zukunft von Kirche und Gemeinde.
Ein Gemeinderaum ist in einem Jahr Bauzeit im hinteren Teil des Gotteshauses entstanden, der abgetrennt wurde und nun beheizt werden kann. Zudem gibt es in der ehemaligen Sakristei einen weiteren Gemeinderaum. Auch eine Toiletten-Anlage wurde eingebaut.
Es war eine verhaltene Freude, als die Pläne vorgestellt wurden, blickte der Pfarrer zurück. „Um Neues zu beginnen, musste man sich von Altem lösen“, sagte er. Denn das Pfarrhaus musste verkauft werden, die Gemeinde konnte zuletzt die Betriebskosten nicht mehr finanzieren. Vor allem das Beheizen des Hauses war teuer, in dem im Winter die Gottesdienste gefeiert wurden.
Zunächst hatte die Gemeinde versucht, die Finanzierung des Vorhabens selbst zu stemmen. „Ein halbes Jahr ging ins Land, bis wir einsahen, dass wir Hilfe brauchten“, so Vogel bei der Segensfeier. Das Pfarrhaus war zum Höchstpreis verkauft worden, wie der Pfarrer noch einmal erinnerte. Das war sehr wichtig, denn mit dieser Summe konnten 50 Prozent der Gesamtkosten beglichen werden, die sich auf rund 144.000 Euro beliefen. Auch der Kirchenkreis gab Geld dazu, ebenfalls einige Spender.
Eigentlich hatte die Gemeinde bereits das Osterfest in den neuen Räumen feiern wollen. Doch die für den Umbau veranschlagte Summe reichte plötzlich nicht mehr. Deshalb erbrachte die Gemeinde Eigenleistungen – in Höhe von 10.000 Euro. Dank Lottomitteln kann die Gemeinde demnächst noch eine Küchenzeile einbauen.
„Wir hatten nur zwei Möglichkeiten, entweder aufzugeben oder uns auf den Weg zu machen“, sagte Michael Nagler, Vorsitzender des Gemeindekirchenrats. In den Gemeinderäumen soll im Februar das Projekt Familienkirche starten, dazu werden junge Familien gesucht.