Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
„Tafelmutter“feiert ihren Abschied
Über 20 Jahre hat Vera Koch (63), die in Mühlhausen und Umgebung auch den liebevollen Beinamen „Tafelmutter“trägt, bei der Mühlhäuser Tafel gearbeitet. Am Mittwoch feierte sie im Kreise von Ehrenamtlichen und Mitarbeitern des Diakonischen Werkes Eichsfeld-Mühlhausen ihren Abschied.
„Vera Koch hat die Tafelarbeit unseres Werkes entscheidend geprägt“, hob Geschäftsführer Reiner Engel lobend hervor. Nach verschiedenen anderen beruflichen Tätigkeiten saß sie seit dem Jahr 1998 im wahrsten Sinne des Wortes am Kopf der Mühlhäuser Tafel, seit 2008 war sie auch für die Ausgabestelle in Schlotheim zuständig. Außerordentlich engagiert und zuverlässig habe sich Vera Koch immer wieder für die Belange der Tafel eingesetzt, würdigte Engel. Nächstenliebe sei für sie nicht nur ein Wort gewesen, sondern eine Berufung.
Sabine Goldberg (53), die nun in Vera Kochs Fußstapfen treten wird (unsere Zeitung am 7. Januar), bedankte sich bei ihrer Vorgängerin für die „unkomplizierte und stürmische Einarbeitung“, wie sie lächelnd erklärte. „Wenn die Sehnsucht nach der Tafel dich plagt, freue ich mich auf deinen Besuch“, sagte Goldberg hoffnungsfroh.
Die „Tafelmutter a.D.“blickt auf viele erfüllte Jahre im Dienst für die Armen zurück. „Der Abschied tut schon weh“, erklärte sie. Sie dankte den Ehrenamtlichen, die ihr in all der Zeit unermüdlich zur Seite gestanden haben. „Ich konnte mich immer auf euch verlassen“, meinte sie sichtlich gerührt. Ehrenamtliche müsse man, wie es der Name schon sagt, in Ehren halten.
In ihrem Ruhestand will Vera Koch sich nun mehr um ihren Mann und ihre Enkelkinder kümmern. „Meine fünfjährige Enkelin meinte zu mir: ‚Oma, nun hast du endlich für uns Zeit“, sagte sie lächelnd.
Vielleicht werde Vera Koch auch ein Buch über ihre Arbeit bei der Tafel, die sie in ihrem Leben geprägt hat, schreiben, überlegte sie. „In seinem Beruf Menschen helfen zu können ist das Schönste“, sagte sie überzeugt.