Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Dörfer sollen die Zeche zahlen

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Ganz im Stile von Trump spielt sich der Botschafte­r der USA in Deutschlan­d erneut auf wie ein Gouverneur. Als wäre es eine Selbstvers­tändlichke­it, droht er deutschen Konzernen in einem Brief, ihre Beteiligun­g an dem Bau der Ostsee-Pipeline zu beenden, sonst folgen Sanktionen.

Diese Gas-Pipeline ist schon lange im Fokus amerikanis­cher Interessen, die natürlich ihr Gas liefern wollen.Jedwede vernünftig­e Verbesseru­ng der Beziehunge­n zu Russland passt den Herren aus Übersee absolut nicht ins Bild. Es ist schon mehr als lächerlich, dass dafür die russische Gefahr herhalten muss und deutsche Firmen die Sicherheit der Ukraine und Europas untergrabe­n Die Quelle der Gefahr hat einen anderen Ursprung und der Welt übel mitgespiel­t.

Diese von den USA gewollte Sanktionsp­olitik gegen Russland, hat Deutschlan­d bereits einen Milliarden­verlust gebracht. Den amerikanis­chen Botschafte­r wird wohl das Auswärtige Amt nicht einbestell­en, denn die Duckmäuser­ei geht wie gehabt weiter. Es ist ja auch nur eine offene Einmischun­g in die inneren Angelegenh­eiten Deutschlan­ds.

Erfreulich ist da die Reaktion des Ost-Ausschusse­s der deutschen Wirtschaft, endlich einen Neuanfang bei den deutsch-russischen Beziehunge­n zu beginnen.Das wollen auch die Mehrheit der Menschen in Deutschlan­d, die diese abenteuerl­iche Politik, nicht nur gegen Russland, nicht unterstütz­en. Dieser Wille findet bei der Regierung leider kein Gehör und ein längst erforderli­cher Politikwec­hsel ist nicht in Sicht.

Rolf-Dieter Reiber, Ichstedt Nach dem Fall der Mauer bestand die vornehmlic­hste Aufgabe der neu geschaffen­en Treuhand darin, im Osten ehemalige volkseigen­e Betriebe, die den Eindruck erweckten, in wirtschaft­licher Konkurrenz zu westdeutsc­hen Unternehme­n stehen zu können, zu schließen und abzuwickel­n.

Nahezu jedes Unternehme­n im Osten, das die Abwicklung überstande­n hatte, bekam ein westdeutsc­hes Mutterunte­rnehmen. Es ist gelungen, dass kein deutscher Großkonzer­n, von Dax-Unternehme­n ganz zu schweigen, seinen Stammsitz auf dem Territoriu­m der ehemaligen DDR hat. Auch die Politik kann sich bis heute nicht dazu durchringe­n, öffentlich­e Institutio­nen im Osten anzusiedel­n.

Es wird weder von der Politik noch von der Wirtschaft bezweifelt, dass sich die Schere zwischen Ost und West immer weiter Ein Leben für die Literatur, die der Welt und der Israels, für den Frieden unter den Völkern Palästinas, ging zu Ende. Amos Oz, Träger des Friedenspr­eises des Deutschen Buchhandel­s, des Goethe-Preises der Stadt Frankfurt am Main, und des HeinrichHe­ine-Preises, gab sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurück. Der Nobelpreis für Literatur, als dessen Anwärter er lange öffnet. Um dem entgegenzu­wirken, ist eine Unmenge Geld vonnöten, dass in neue Dienstleis­tungssekto­ren, IT-Sektoren und in eine innovative Szene mit Start-Ups zu investiere­n ist, die ihren Sitz selbstvers­tändlich nicht im ländlichen Raum, sondern in urbanen Regionen zu haben hätten. So äußerte sich Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaft­sforschung Halle.

Herr Gropp weiß auch, wer für die Aktivitäte­n von Treuhand und Konzernen und für die Versäumnis­se der Politik zu zahlen hat: die Dörfer. Die Subvention­en im ländlichen Raum sind zurückzufa­hren!

Da hat die Dorfbevölk­erung Pech, wenn sie darauf gehofft hat, dass wieder Bedingunge­n geschaffen werden, die es erlauben in allen Dörfern einzukaufe­n, so wie das in der DDR möglich war. Wohlversta­nden: Es geht nicht um die Qualität der angebotene­n Waren, sondern lediglich Jahre galt, blieb ihm versagt. Das Verhältnis zu seinem, dem jüdischen Volk, war kritisch, aber solidarisc­h, von den einen bewundert, von den anderen als Verräter diffamiert.

Nicht der Kampf um einen souveränen Staat, sondern die Frage, wie sich der Alltag eines alt-neuen Volkes in seiner Nationalit­ät und in seinem Verhältnis zu seinen alteineing­essenen um die Möglichkei­t, wieder entspreche­nde Einkaufsmö­glichkeite­n im Dorf zu haben. Es gab vor dem Mauerfall bei uns im Dorf auch eine Postfilial­e und ambulante ärztliche Versorgung. Sicher nun alles Schnee von gestern. Die Sanierung maroder Straßen wird nun vermutlich auch nicht mehr fortgesetz­t.

Wenn die Politik in Bund und Ländern die Forschungs­ergebnisse des Leibniz-Institutes für Wirtschaft­sforschung Halle genauso bewertet wie das Institut selbst, dann fällt mir nur ein: Wehe, wehe, wehe, wenn ich auf die nächsten Wahlen sehe!

Wolfgang Bode, Molsdorf Herr Reint E. Gropps Aussagen ignorieren die Wirtschaft­sleistung Nachbarn gestalten ließ, war sein Thema. Nach dem SechsTage-Krieg 1967 wandte er sich gegen den israelisch­en Siegestaum­el.

Seine humanistis­che und politische Haltung charakteri­sierte er so: Der Mensch muss etwas für den anderen tun, sieht er ein Feuer, muss er versuchen, das Feuer zu löschen. Hat er keinen Eimer mit Wasser, soll er ein der bereits in nicht geringer Zahl vorhandene­n mittelstän­dischen Unternehme­n der neuen Dienstleis­tungs- und IT Sektoren in Kommunen und Gewerbegeb­ieten des ländlichen Raumes. Deren Existenz und Produktivi­tät widerlegen schon die Behauptung, dass nur eine Stärkung der ostdeutsch­en Großstädte durch zusätzlich­e Subvention­en allein das Allheilmit­tel einer schnellere­n Ost-WestAnglei­chung bei Produktivi­tät und Löhnen sei.

Zudem bleibt Herr Gropp jeden belastbare­n Beweis schuldig, welcher belegt, dass sich vergleichb­are Unternehme­n in verkehrste­chnisch optimal erschlosse­nen Gewerbegeb­ieten oder Kommunen des ländlichen Raumes nicht entwickeln können. Man darf schon getrost davon ausgehen, dass sich diese ohnehin nicht irgendwo auf dem Lande ansiedeln.

Kaum vergleichb­ar sind seine angeführte­n Statistike­n zu Glas benutzen, hat er kein Glas, nehme er einen Löffel, und den hat schließlic­h jeder.

Als bekennende­r Zionist und Liebhaber seiner Heimat war er zu weitreiche­nden Kompromiss­en mit den arabischen Nachbarn bereit. Seinen autobiogra­fischen Roman, eine Geschichte von Liebe und Finsternis, bezeichnen Kritiker als sein Opus Magnum. Es erzählt seine und Unterschie­den beim Pro-KopfEinkom­men. Weil es der Argumentat­ion nutzt, werden einmal die Einkommen in ländlichen Gebieten von Ost und West in Gänze verglichen und dabei festgestel­lt, dass hier die Unterschie­de geringer ausfallen als der Vergleich von Leipzig mit Nürnberg. Um hier zu einem annähernd vergleichb­aren Ergebnis zu kommen, hätte man nur die Pro-Kopf-Einkommen der ländlichen Gebiete des Freistaate­s Bayern heranziehe­n dürfen.

Zudem spielte die Wertschöpf­ung mit Blick auf anteilige Gewerbeste­uern der Westkonzer­ne mit Werken in den Ostländern bei der Betrachtun­g erst gar keine Rolle! Letztere fließen nach wie vor in Richtung Westen ab. Eine gerechte Lösung dieser Problemati­k wäre daher auch aus ökonomisch­er Sicht eher ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Karl-Heinz Kämmerer, Topfstedt die Geschichte des säkularen Zionismus im vorstaatli­chen Israel, die von Idealen und Illusionen, von Hoffnungen und Schicksals­schläge geprägt ist.

Bei der Nachricht seines Todes wurde das Programm des israelisch­en Fernsehens unterbroch­en. Man war traurig und erschütter­t. Nicht nur Israel verdankt ihm sehr viel.

Klaus Heyder, Erfurt

Ein vollständi­ger Ausschluss des Widerrufsr­echts für Medikament­e, die man im Fernabsatz gekauft hat, ist unzulässig. Zu dieser Entscheidu­ng sind zuletzt immer mehr Gerichte gekommen. Die Versandapo­theken argumentie­ren vor Gericht, dass es sich bei Medikament­en um verderblic­he Ware handeln würde. Dem schließen sich immer mehr Gerichte nicht an. Somit darf das Widerrufsr­echt für Medikament­e nicht ausgeschlo­ssen werden, auch wenn ein Weiterverk­auf unter Umständen nicht möglich ist. Lediglich für Medikament­e, die tatsächlic­h schnell verderben, ist der Ausschluss des Widerrufsr­echts erlaubt.

Ob die Versandapo­theke verpflicht­end eine Telefonnum­mer abfragen darf, ist zumindest unklar. Das Kammergeri­cht Berlin hat einer Versandapo­theke verpflicht­end aufgegeben, dass nach einer Telefonnum­mer des Kunden gefragt werden muss. Das Kammergeri­cht sah es als eine gesetzlich­e Verpflicht­ung der Versandapo­theke an. Andere Gerichte haben bisher entschiede­n, dass die Versandapo­theken keine kostenpfli­chtige Telefonnum­mer für Beratungsl­eistungen angeben dürften.

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