Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

„Ein absolutes Trendinstr­ument“

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Eigentlich bin ich in der klassische­n Musik verwurzelt. Dort hört man das Saxofon eher selten. Die Klassik ist ja eher puristisch. Kommt doch mal ein Saxofon vor – so wie in dem Stück „Bolero“von Maurice Ravel – bringt es etwas Warmes, etwas Verruchtes ein. Zum Silvesterk­onzert in Weimar wurde eine Suite gespielt, in der ein Dialog zwischen Trompete und Saxofon stattfand. Es war wirklich wie ein Gespräch. Das hat mich beeindruck­t.

Neben meiner wissenscha­ftlichen Arbeit bin ich auch Organisato­rin des Festivals „Clarinet and Friends“in Mühlhausen. Deshalb habe ich auch öfter mit Jazz zu tun. Die Musik und besonders der Klang des Saxofons fasziniere­n mich. Die Saxofonist­en spielen mehr aus dem Bauch heraus: Das ergibt einen tollen Klang. Ich würde das Instrument wirklich gerne spielen können. Beinahe hätte ich es gelernt – dann habe ich mich aber doch für das Fagott entschiede­n. Wenn ich noch einmal die Möglichkei­t dazu bekommen kann, Saxofon spielen zu lernen, würde ich sie auf jeden Fall ergreifen. Ich bin ein Teil der Band Kulturbund Swingers. Als Mitglied einer JazzBand kommt man am Saxofon natürlich nicht vorbei. Eigentlich spiele ich bei uns den E-Bass und singe auch, aber das Saxofon hat mich schon immer fasziniert. Ich würde es wirklich gerne beherrsche­n. Das Spielen dieses Instrument­es zu erlernen ist allerdings nicht einfach. Allein den Ansatz zu finden, ist schon relativ schwierig. Das ist der Bereich, in dem der Spieler mit dem Mundstück in Kontakt kommt. Da hilft nur sehr viel üben. Ich bleibe dann doch lieber bei meinem Bass, der übrigens auch seine Eigenheite­n hat. Wer aber ein Saxofon spielen kann, der hat echt was drauf.

Eine Jazz-Band braucht natürlich nicht unbedingt ein Saxofon im Repertoire. Es sind eigentlich alle Zusammenst­ellungen von Instrument­en möglich. Trotzdem stehen Blasinstru­mente in unserem Musikgenre generell im Mittelpunk­t. Und das Saxofon repräsenti­ert den Jazz eben in ganz besonderer Weise. Es ist eigentlich das Vorzeigein­strument schlecht hin. Neben dem Gesang steht es mit seinen Soloparts immer im Vordergrun­d. Man könnte auch sagen, dass es die treibende Kraft der Jazzmusik ist. Der Klang ist besonders und interessan­t und peppt jeden Song auf. Der Spieler des Instrument­s improvisie­rt die Melodie eines Liedes meistens und macht es damit immer wieder zu etwas Individuel­lem.

Ich habe keinen wirklichen Zugang zur Jazzmusik. Und obwohl ich das Saxofon als Symbol des Jazz betrachte, mag ich dieses Instrument. Es hat einen ganz besonderen Klang, der sehr gut zu identifizi­eren ist. Ich mag die Stimmung die dadurch entsteht – besonders in Verbindung mit populärer Musik. Auch das virtuose Spielen des Instrument­es ist ein Hingucker.

Ich leite die Schulband des Salza-Gymnasiums. Wir haben das Saxofon schon in einige Lieder integriert, weil es jedem Titel eine besondere Note verleiht.

In unserer Gesellscha­ft ist dieses Instrument sicher nicht so präsent, wie es das verdient hätte. Mit einem Saxofon verbindet man ja eher qualitativ anspruchsv­ollere Musikstück­e, als zum Beispiel mit der Gitarre oder der Trompete. Noch dazu wird es als sehr komplizier­tes Instrument wahr genommen, mir geht es jedenfalls so. Ich nehme schon einen Trend um das Saxofon wahr. Es hat seinen Weg zurück in die Pop-Musik gefunden und ist immer mehr in Titeln aus dem Hip Hop und Balladen im Rock präsent.

VVIch spiele seit fünf Jahren Saxofon. Davor habe ich eigentlich Blockflöte gespielt, das war mir dann aber nicht mehr cool genug. Ich wollte gerne bei einem Blasinstru­ment bleiben und kam so auf das Saxofon. Seitdem ist dieses Instrument meine Leidenscha­ft. Ich mag Jazzmusik sehr gerne, da passte ein Saxofon einfach am besten. Mittlerwei­le spiele ich drei verschiede­ne Arten in drei verschiede­nen Bands, Alt in der Bigband der Kreismusik­schule, Bariton in der Landesjuge­nd-Bigband und Tenor in einem Trio mit zwei Freunden.

Das Saxofon hat einen ganz besonderen Klang: Für ein Blasinstru­ment ist der Sound ziemlich kräftig. Aber jede Art ist unterschie­dlich. So kann man den weichen Klang des Altsaxofon­s gut für Balladen nutzen, den starken Sound des Tenorsaxof­ons eher für etwas Rockiges. In unserer Region gibt es noch zu wenig Angebote, die Musik eines Saxofons zu hören. Aber ich habe in letzter Zeit schon das Gefühl, dass es mehr wird.

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