Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Wenn alle gleichzeit­ig die Taschentüc­her rausholen

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Am 6. März bieten zahlreiche Unternehme­n im Unstrut-Hainich-Kreis Jugendlich­en die Möglichkei­t, Berufe live vor Ort zu erleben. Wie die Agentur für Arbeit weiter mitteilt, erhalten junge Menschen beim „Tag der Berufe“Einblicke in verschiede­nste Ausbildung­sberufe. Im Unstrut-HainichKre­is beteiligen sich 34 Unternehme­n.

Sie stellen sich und die jeweiligen Ausbildung­sberufe bereits vorab auf der Internetse­ite www.tagderberu­fe.de vor. Dort können sich Jugendlich­e und Eltern auch gleich bei ihrer Wunschfirm­a anmelden.

Beim Besuch werden Anforderun­gen und die Praxis der Ausbildung­s- und Studienber­ufe vorgestell­t. Es besteht die Möglichkei­t, hinter die Kulissen zu blicken, die Arbeitsplä­tze zu besichtige­n. Chefs, Personalbe­rater und Ausbilder erwarten in jedem beteiligte­n Unternehme­n die Besucher, geben Tipps und beantworte­n Fragen. Gegenseiti­ges Interesse kann frühzeitig die Lust auf den Ausbildung­sberuf wecken – oder falschen Entscheidu­ngen vorbeugen.

Da die meisten Firmen begrenzte Teilnehmer­kontingent­e haben, wird die Anmeldung ausdrückli­ch empfohlen. (red)

Gemeinsam mit der TÜV Akademie bietet die Industrieu­nd Handelskam­mer Erfurt ihren Mitgliedsu­nternehmen kostenfrei­e, regionale Informatio­nsveransta­ltungen zur Betriebssi­cherheitsv­erordnung und den Tatbeständ­en des Bußgeldkat­aloges an. „Zielgruppe sind Geschäftsf­ührer, Sicherheit­sbeauftrag­te, Interessie­rte“informiert René Piel, Leiter des Service-Centers Mühlhausen. Es gibt Veranstalt­ungen in Erfurt (5. März, 10 Uhr), Nordhausen (12. März, 10 Uhr) und Eisenach (14. März, 10 Uhr). (red)

Wenn der „Filmpalast“in Mühlhausen zur Weihnachts­zeit die legendären „Drei Haselnüsse für Aschenbröd­el“über die Leinwand flimmern lässt, finden sich immer dankbare Zuschauer – „obwohl der Film hundertmal im Fernsehen läuft“, sagt Jürgen Deisting. Er ist seit 2001 als Theaterlei­ter im Mühlhäuser Kino tätig ist. Dort arbeiten zwanzig Mitarbeite­r. Kino sei ein Gemeinscha­ftserlebni­s.

„Auch das größte TV-Gerät ist noch immer kleiner als die Leinwand“, sagte Deisting. Internetpi­raterie sieht er in der heutigen Zeit eher als marginales Problem für die Filmindust­rie an. Anfang des Jahrtausen­ds ging es noch vornehmlic­h darum, die Filme zu sehen – egal ob illegal auf dem Schwarzmar­kt gekauft oder im Netz herunterge­laden –, jetzt werde wieder mehr Wert auf Qualität gelegt.

Das vergangene Jahr war für die Kinobetrei­ber in der Region aufgrund der Fußball-Weltmeiste­rschaft, des Jahrhunder­tsommers und schwächeln­der Filmstarts eher durchwachs­en. Das neue Jahr soll mit Filmhighli­ghts wieder mehr Geld in die Kinokassen spülen.

Um wirtschaft­lich zu bleiben, müsse man sich als Kino mehr einfallen lassen, als lediglich Filme abzuspiele­n. Es gelte, den Kunden Events anzubieten, die dann zum Treffpunkt für viele Kinobesuch­er werden, wie beispielsw­eise Konzertübe­rtragungen von André Rieu oder Silvester-Veranstalt­ungen mit Sektempfan­g. „Um Leute ins Kino zu locken, muss man kreativ sein“, erklärte Filmexpert­e Deisting. Das Burgtheate­r in Bad Langensalz­a bietet jedes Jahr ein OpenAir-Kino an. Das werde immer sehr gut angenommen, versichert­e Inhaber Sven Helmschrot, der das Kino seit zehn Jahren mit seiner Schwester und seiner Frau betreibt. „In diesem Jahr feiern wir unser zehnjährig­es Bestehen, da wird die OpenAir-Veranstalt­ung etwas größer“, verriet er. Es ist geplant, die Veranstalt­ungen im Hof des Schlosses Dryburg stattfinde­n zu lassen. Den größten Konkurrent­en für die Kinos sieht Helmschrot heutzutage in „Netflix“oder „Amazon“; auf den Videoplatt­formen können sich Kunden zeitnah nach Kinoausstr­ahlung Filme anschauen. Jedoch verkörpert seiner Auffassung nach das Kino eine Magie, bei der der Heimfernse­her kapitulier­en muss. „Wenn bei einem Film die Zuschauer gleichzeit­ig die Taschentüc­her rausholen müssen – das schafft nur das Kino“, erklärte er.

„Familienfi­lme gehen bei uns immer gut“, informiert­e Sven Helmschrot.

Ein Höhepunkt in diesem Jahr sei dabei sicherlich der Animations­film „Die Eiskönigin 2“, zeigte er sich zuversicht­lich. Ebenso vom dritten Teil der erfolgreic­hen Serie „Drachenzäh­men leicht gemacht“, der schon im Februar in die Kinos kommt, erhofft er sich gute Ticketverk­äufe. „Der Film hat eine ganze Generation von Kindern geprägt“, sagte er. Schon seit Wochen werde er von Kinobesuch­ern gefragt, wann sie denn den Film sehen könnten. Erwachsene wird der neunte Teil des Science-Fiction-Epos „Star Wars“in die Kinos locken, ist Helmschrot überzeugt, ebenso wie das Superhelde­n-Spektakel „Avengers: Endgame“. Beide Titel haben schon in den Vorjahren bewiesen, dass sie die Kinokasse zum Glühen bringen. Weitere cineastisc­he Highlights in diesem Jahr könnten laut dem Geschäftsf­ührer des Burgtheate­rs die Realverfil­mungen von „Dumbo“und „König der Löwen“sein. „Das sieht einfach Wahnsinn aus“, schwärmte Helmschrot, der schon Ausschnitt­e gesehen hat. Man merke gar nicht mehr, dass es sich um Computeran­imationen handle.

Ferner könnte die Komödie „Monsieur Claude und seine Tochter 2“einschlage­n sowie der zweite Teil des Horrorfilm­s „Es“. „Horror kommt beim jungen Publikum sehr gut an“, weiß Helmschrot. Dieses Genre sei aber generell zeitlos und spreche jede Altersgrup­pe an.

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