Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Nicht auch noch der Blutregen

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Warum nur haftet mir wie eine lästige Klette der Nimbus an, fürs Wetter verantwort­lich zu sein, besonders fürs schlechte? Als ich in jungen Jahren mit einem Kumpel in einen Urlaub fuhr, der durchgehen­d von oben begossen wurde (und natürlich auch sonst), ernannte er mich zum „kleinen Regengott“. Das ist eine Figur in einem Roman von Douglas Adams, über der es immerzu wie aus Kübeln schüttet, selbst wenn fünf Meter weiter die Sonne lacht.

Dann schrieb ich angesichts eines sehr schwachen Winters eine Februar-Kolumne mit dem Wunsch nach etwas Schnee, weil ich meine jährlichen Rituale (Schneeball, Schlittern, Flocken mit der Zunge fangen) noch nicht durchziehe­n konnte – und prompt kam so viel und so lange weißes Zeug vom Himmel, dass alle fluchten und mir die Schuld gaben. 2017 sorgte ich dann dafür, dass im UnstrutHai­nich-Kreis mehrere Spielplatz-Eröffnunge­n, die ich begleitete, mit Unwettern eingedeckt wurden (wir berichtete­n).

Und jetzt droht mein guter Name mit noch Ekligerem in Verbindung gebracht zu werden: „Tief Klaus bringt Blutregen und Sommergewi­tter“titelte zum Wochenende eine Zeitung angesichts des zu erwartende­n Sahara-Staubs, der bis hierher wirbelt und dann den Regen rötlich färben soll.

Darum firmiere ich hier heute unter einer Tarnung und gebe dafür sogar meinen sonst geheimen Zweitnamen öffentlich preis. Tief Klaus hat somit mit mir rein gar nichts zu tun!

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