Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Kunst des Rosen-Veredelns vorgeführt
Besucher kommen von weit her zum Rosenmarkt in Ufhoven. Familie Rönigk führt den Betrieb schon in fünfter Generation
Wohl keine Blume weckt so viel Leidenschaft wie die Rose. Auch deshalb kamen am Samstag Besucher von teils weit her zum Ufhover Rosenmarkt, der alle zwei Jahre auf dem Rosenhof Rönigk stattfindet. Der traditionsreiche, mittlerweile in fünfter Generation geführte Familienbetrieb ist ein Mekka für Freunde dieser Blume und trägt bei, die über 140-jährige Anbautradition in Bad Langensalza fortzusetzen.
Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, mit der Familie Rönigk und ihren Mitarbeitern ins Fachgespräch zu kommen. Besondere Aufmerksamkeit erntete Volker Rönigk, wenn er vorführte, wie man die Pflanze veredelt. Er führt den Betrieb mit seinem Bruder Andreas und seiner Frau Birgit, mit Sohn Lukas ist schon die nächste Generation auf dem Rosenhof vertreten.
Veredeln nennt man den Prozess, um Rosen zu vermehren und dabei höherwertige Pflanzen zu erhalten. Er ähnelt einer Transplantation. Dafür wird, vereinfacht gesagt, aus einem geeigneten Zweig einer Edelrose ein „Auge“herausoperiert, und in eine Wildrose eingepflanzt. Weil Auge auf Lateinisch Okulus heißt, nennt man den Prozess auch Okulieren.
Während der Vorführung erzählte Volker Rönikg viele interessante Details, bis hin zu einem Schleifstein, mit dem er sein Okuliermesser schärft — den hatte sein Urgroßvater nach dem Ersten Weltkrieg aus Belgien mitgebracht.
Rosenfreunde aus ganz Deutschland und Österreich gehören zur Kundschaft des Betriebs, der auf rund zehn Hektar Fläche über 200 Rosensorten anbaut und auch eine Baumschule ist. Drei Jahre Arbeit sind nötig, bis eine Sorte verkaufsreif ist, sagt Rönigk.
Die Zucht, die er sonst eher anderen überlässt, beherrscht er auch – die Eigenkreation „Rosenstadt Bad Langensalza“, gibt es hier seit 2017 exklusiv. „In jeden Garten gehören Rosen. Nichts bleibt so lange und ist so vielfältig, von der Zwerg- bis zur Strauchrose“, sagt Volker Rönigk, der anlässlich des Brunnenfestes auch Gäste aus den Partnerstädten begrüßte.