Tanz der Quell-Geister

In Mühlhausen sprudelt seit dem Mittelalter ein natürlicher Brunnen. Kinder feiern dies und Hunderte Leute schauen dabei zu

Pünktlich 13.30 Uhr stellten sich am Samstag die Trommler und Pfeifer des Spielmannszuges Sachsensiedlung in Marschformation auf und begannen ihr fröhliches Spiel. Klassenweise dahinter hatten sich die festlich gekleideten Kinder aus der Martini-Schule aufgereiht: die Mädchen meist in weißen Kleidern und mit Blumenkränzen, die Jungen mit Schmuckschärpen in den Farben Gelb und Schwarz der Stadt Mühlhausen über dem weißen Hemd. Der Brunnenfest-Umzug setzte sich in Bewegung.

Er führte in diesem Jahr von der Martini-Schule in der Brunnenstraße durch die Innenstadt bis zum Festgelände an der Popperöder Quelle. Mit Ankunft der Kinder wurde dort, wie es seit 414 Jahren Tradition ist, dem Wasser als Quell des Lebens gehuldigt. „Wir freuen uns schon lange Zeit auf diesen Tag“, heißt es im extra für das Brunnenfest getexteten Lied. Der MartiniSchulchor begrüßte damit die etwa tausend Gäste, die sich um das Rund der mit Steintreppen eingefassten Quelle versammelt hatten. Mit einem nächsten Lied forderten die Kinder einen sorgsamen Umgang Wasser ein.

„Es ist ein ganz wunderbarer Anblick, euch von hier oben zu sehen“, sagte Bürgermeisterin Beate Sill (parteilos). Sie sprach vom Balkon des 1614 errichteten Popperöder Brunnenhaus. Sie war noch voller Freude über den Deutschen Meistertitel, den der Spielmannszug Sachsensiedlung beim Musikfest in Osnabrück am 1. Juni errungen hatte und ehrte die Formation vor der Brunnenfestgesellschaft. Die feierte danach mit den traditionellen Tänzen der Kinder bei Kaffee und Kuchen bis zum Abend weiter. – Das Mühlhäuser Brunnenfest wird erstmals 1605 erwähnt und wurde damals vom Gymnasium gefeiert. Heute wechseln sich die Nikolai-, Margarethen- und MartiniSchule in der Ausrichtung des Festes jährlich ab. Die Popperöder Quelle entstand 1199 durch Einsturz eines Erdfalls. Mit einer Schüttung von 3500 bis 5300 Kubikmetern Wasser pro Tag trieb dieser artesische Brunnen einst zahlreiche Mühlen an. Heute ist die Quelle eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Versorgung Mühlhausens mit Trinkwasser aus dem Hainich erfolgt bis dato aus dem benachbarten „Grundsloch“.

Programm der Mühlhäuser Seniorenvertretung im SchollHaus in der Puschkinstraße Montag:

8 bis 11.30 Uhr Beratung; 9.30 bis 11 Uhr Gedächtnistraining

10 bis 11.30 Uhr Seniorentanz

9 bis 12 Uhr Beratung; 13 bis 15.30 Uhr Keyboard-Gruppe unter der Leitung von Ursula Zappe

8 bis 16 Uhr Beratung; 9.30 bis 11 Uhr Gedächtnistraining mit Petra Suckrau; 13.30 bis 15.30 Uhr Spielnachmittag

8 bis 11 Uhr Beratung; 9.30 bis 11 Uhr Gedächtnistraining für Einsteiger mit Petra Suckrau; 9 bis 10.30 Uhr Bewegung nach Musik, LiboriusWagner-Haus, Waidstraße

Montag, Mittwoch, Freitag 8 bis 9 Uhr (red)

FOTOS (): MICHAEL FIEGLE Tμraditionelle und moderne Tänze hatten die Kinder schon seit Monaten mit ihren Lehrerinnen für das Brunnenfest eingeübt.

Die Hauptdarsteller wechseln jährlich. Diesmal war die Martini-Schule für das Kulturprogramm zuständig.

Der Schulchor sang. Lieder, die das Thema Wasser aufgreifen, bildeten den Schwerpunkt. Zum Lied von der Moldau klatschten viele Zuhörer mit.

Der Spielmannszug Sachsensiedlung ist frisch gekürterDeutscherMeister–Gratulation!

Das K-Theater hatte sich mit einem Seifenblasenspiel auf das Thema Wasser eingestellt.