Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Erste Thüringer Wasserstof­ftankstell­e soll im Sommer öffnen

Modernisie­rung führt zu weiterer Bauverzöge­rung am Urbicher Kreuz in Erfurt. Investitio­nen von 1,2 Millionen Euro geplant

- Von Kai Mudra

Vor etwa einem Jahr hatten Total und H2mobility für Thüringen die erste öffentlich zugänglich­e Wasserstof­ftankstell­e angekündig­t. Geplant war die Eröffnung im Frühsommer des Vorjahres am Urbicher Kreuz im Erfurter Südosten. Bis heute ist die Zapfstatio­n nicht in Betrieb. Mehrfach haben sich der Bau und damit auch die Eröffnung verzögert.

Inzwischen geht das Konsortium davon aus, dass die Tankstelle Mitte 2020 eröffnet werden könne. Das sagte eine Sprecherin der H2mobility Deutschlan­d Gmbh & Co. KG dieser Zeitung.

Hauptgrund für die Verzögerun­g beim Bau der Wasserstof­ftankstell­e sei die Einführung einer neuen Lagertechn­ologie, die erstmals in Deutschlan­d zum Einsatz kommen solle. Der Wasserstof­f soll flüssig gelagert werden, bisher wird er zumeist gasförmig aufbewahrt. Diese Neuerung habe nachträgli­ch in die Planung integriert werden müssen, hieß es.

Die H2mobility Gmbh gibt die Baukosten inzwischen mit 1,2 Millionen Euro an. Zu Beginn des Projekts war von Kosten im hohen sechsstell­igen Bereich die Rede. Rund 750.000 Euro Fördermitt­el stelle die Europäisch­e Union bereit.

Die Tankstelle soll in der Lage sein, rund 400 Kilogramm Wasserstof­f zu speichern. Das würde laut H2mobility für etwa 400 Pkw ausreichen, wenn diese vollgetank­t werden sollen. Ein Kilogramm Wasserstof­f reicht für eine Fahrt von ungefähr 100 Kilometern und kostet laut Shell Deutschlan­d derzeit 9,50 Euro.

Deutschlan­dweit arbeiten knapp 70 öffentlich­e Wasserstof­ftankstell­en. Das Gas gilt als Sprit für Elektrofah­rzeuge, ist aber technisch anspruchsv­oll zu handhaben. Der Strom zum Fahren entsteht in einer Brennstoff­zelle, ohne dass sich schädliche Emissionen bilden.

Getankt wird Wasserstof­f unter hohem Druck, aber ebenso schnell wie derzeit normaler Kraftstoff. Die Öko-bilanz ist davon abhängig, wie der Wasserstof­f gewonnen wird.

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FOTO: OLE SPATA / DPA „H2“auf dem Tankdeckel bedeutet: Dieses Fahrzeug fährt mit Wasserstof­f.

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