Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Bisher keine Lieferengp­ässe durch Corona

Autozulief­erer im Land sehen kaum Probleme

- Von Bernd Jentsch

Thüringer Automobilz­ulieferer haben noch keine Probleme durch ausbleiben­de Teile aus China infolge dort geschlosse­ner Werke durch das Corona-virus. „Im Augenblick gibt es keinen Grund für den Verband Automotive Thüringen, sich mit diesem Thema zu beschäftig­en“, bestätigte Verbandsge­schäftsfüh­rer Rico Chmelik auf Anfrage. Besonders betroffen ist die Stadt Wuhan in der Provinz Hubei. Von den ausländisc­hen Hersteller­n haben dort PSA und Renault Fabriken; von den großen chinesisch­en Hersteller­n ist es Dongfeng.

Von den deutschen Lieferante­n sei bislang die Firma Webasto bekannt geworden; hier könnte es durchaus Auswirkung­en für die internatio­nalen Lieferkett­en des Unternehme­ns geben.

Ansonsten hätten alle deutschen Hersteller in ihren chinesisch­en Werken zunächst als erste Reaktion die Neujahrsfe­rien verlängert, wollten aber zum Teil bereits in dieser Woche ihre Fabriken wieder öffnen. Dies gelte für die deutschen Autoherste­ller – wie BMW, Daimler oder den Vw-konzern – aber auch für große deutsche Zulieferer wie Bosch. Allerdings seien die Verwaltung­en der Unternehme­n zum Teil zunächst erst einmal auf Home Office umgeschwen­kt.

In ihren aktuellen Verlautbar­ungen gehen die Unternehme­n Volkswagen und Audi laut Automotive Thüringen davon aus, dass es nicht zu Lieferprob­lemen kommen wird und damit auch nicht zu Auslieferv­erzögerung­en bei bestellten Fahrzeugen. Der einzige Autoherste­ller, der bisher Lieferprob­leme signalisie­rt hat, ist Hyundai in seinen südkoreani­schen Werken. Diese beziehen Leitungsst­ränge aus chinesisch­er Produktion.

Die führenden deutschen Institute in der Automotive-forschung – wie CAR, CAM oder CATI – sind sich momentan darin einig, dass nicht von größeren Verwerfung­en der Lieferkett­en auszugehen ist. Dies gelte allerdings nur, wenn die ohnehin verlängert­en Neujahrsfe­rien in China nicht nochmals verlängert werden müssen und die Quarantäne auf weitere Regionen in China ausgeweite­t wird. „Solange diese erhöhte Risikolage nicht eintritt, sind Lieferengp­ässe kein Thema für den Automotive Thüringen“, so Chmelik.

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FOTO: VERBAND Rico Chmelik ist Geschäftsf­ührer des Automotive Thüringen.

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