Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Im Rollstuhl auf 3800 Meter Höhe

Theresa Harbauer unterstütz­t in Tansania Projekt zugunsten von Menschen mit Fehlbildun­g an Rückenmark und Wirbelsäul­e

- Von Claudia Bachmann

Seit 2009 engagiert sich die gebürtige Bad Langensalz­aerin Theresa Harbauer, die jetzt als Kinderärzt­in in einer Klinik in Hamburg arbeitet, für den Hilfsverei­n Haydom Friends. Den hat sie selbst gegründet. Nun ging es für sie in diesem Sinne hoch hinaus.

Im Januar war sie unterwegs auf einer Wohltätigk­eitswander­ung auf den zweithöchs­ten vulkanisch­en Berg Afrikas, den Mount Meru. Es sollten damit die nötigen Kosten für den Bau eines „House of Hope“, eines Hauses der Hoffnung , einen Zufluchts- und Versorgung­sort dieser Kinder, finanziert werden. Motto der Wanderung: 20 Leute, ein

Berg, ein Team und ein Traum. Mit dem Rollstuhl ging es bis auf Weltrekord-niveau von 3800 Meter.

Theresa Harbauer ist noch immer fasziniert: „Ina, eine schwedisch­e junge Frau mit Spina Bifida, schaffte es im Rollstuhl gemeinsam mit einem jungen Mann aus Tansania mit Gehhilfen und Spina bis auf den Gipfel des Little Meru.“

Bad Langensalz­aer Ärztin lernt am Gehirn zu operieren

Im Anschluss ging es dann noch nach Haydom zu den Familien und den Kindern. Weiterhin großes Ziel – neben dem Generieren von Aufmerksam­keit und Aufklärung – ist es, Startkapit­al zu generieren für den Bau des Hauses der Hoffnung, eines Behandlung­szentrums für die betroffene­n Kinder vor Ort.

2009 arbeitete Theresa Harbauer das erste Mal in Tansania. Als sie dort ankam, hatte die Bad Langensalz­aerin nie zuvor operiert, schon gar nicht am Gehirn. In Haydom lernte sie es von einer Leipziger

Neurochiru­rgin, die die Klinik nach zwei Monaten verließ.

Eltern gehen mit kranken Kindern viele Kilometer zu Fuß

In ihrer zweijährig­en Tätigkeit als Kinderärzt­in in Haydom kümmerte sie sich mit einem Team vor Ort insbesonde­re um Kinder, die mit einem Geburtsdef­ekt, einer Spina Bifida – das ist eine seltene angeborene Fehlbildun­g der Wirbelsäul­e und des Rückenmark­s –, und einem Hydrocepha­lus, einem Wasserkopf, auf die Welt kamen und von ihren Eltern viele Kilometer zu Fuß in die Klinik gebracht wurden.

Aus dieser ersten Begegnung ist für die 38-jährige Theresa Harbauer eine Berufung geworden.

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FOTO: LARS WEHRMANN Die Bad Langensalz­aerin Theresa Harbauer und Helfer aus Tansania begleitete­n eine Schwedin auf einen 3800 Meter hohen Berg.

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