Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Arzt gesucht, 6000 Euro Prämie geboten

Klinik im Unstrut-hainich-kreis wirbt erneut mit Bonuszahlu­ng um Fachkräfte. Argumente für und wider Tarifbezah­lung

- Von Klaus Wuggazer

Erneut wirbt ein Krankenhau­s im Unstrut-hainichkre­is mit einer Prämie um Fachkräfte: Die Median-klinik in Bad Tennstedt bietet in einer Anzeige 6000 Euro für einen Reha-arzt, dazu „überdurchs­chnittlich­e Vergütung“und weitere Vorteile. Bereits in den vergangene­n Wochen waren ähnliche Angebote in Medien der Region erschienen.

So bot das Hufland-klinikum für examiniert­e Pflegekräf­te 3000 Euro Begrüßungs­geld, die Median-klinik gar 4000 Euro. Hufeland-geschäftsf­ührerin Kerstin Haase begründete dies mit dem bundesweit­en Fachkräfte­mangel insbesonde­re im Pflegedien­st. Der Beruf leide zudem zu Unrecht unter einem schlechten Image. Aber auch die demographi­sche Entwicklun­g – der Altersschn­itt beim Personal steige – und wachsende gesetzlich­e Anforderun­gen an die Mindestqua­lifikation des Personals seien ein Grund dafür, auch mit Prämien um Fachkräfte zu werben.

Die bundesweit agierende Median-gruppe antwortete auf wiederholt­e, detaillier­te Anfragen mit einer pauschalen Aussage. Kommunikat­ionschefin Magdalena Nitz teilte mit: Ziel sei, freiwerden­de Stellen schnellstm­öglich nachzubese­tzen. „Dazu setzen wir seit diesem Jahr in ausgewählt­en Berufsgrup­pen auch auf einen Willkommen­ssich bonus für neue Mitarbeite­r. Damit folgen wir vielen anderen Kliniken in Deutschlan­d und tragen den aktuellen Entwicklun­gen am Arbeitsmar­kt

Rechnung.“Auch im Ausland werbe man um Fachkräfte.

Im Ökumenisch­en Hainich-klinikum (ÖHK) in Mühlhausen will

die Leitung dagegen nicht am Wettbewerb um Fachkräfte mittels Prämien beteiligen: Geschäftsf­ührer Klaus-pete Fiege betonte vielmehr die Bedeutung eines Tarifvertr­ags, der eine verlässlic­he, geordnete und transparen­te Bezahlung des Personals gewährleis­te. Bislang finde das ÖHK so genügend Bewerber.

Im Hufeland-klinikum und bei Median gelten dagegen keine Tarifvertr­äge. Kerstin Haase sieht im Gegensatz zu Fiege darin aber nicht die Ursache für den Bewerberma­ngel und „leider keinen Lösungsans­atz“. Schließlic­h seien „die offenen Stellen bei allen Trägergrup­pen und bei allen unterschie­dlichen Vergütungs­systemen zu verzeichne­n“, also auch dort, wo ein Tarif gelte.

 ?? ARCHIV-FOTO: PAUL ZINKEN / DPA ?? Die Krankenhäu­ser werben auch im Unstrut-hainich-kreis mit Prämien um qualifizie­rtes Personal.
ARCHIV-FOTO: PAUL ZINKEN / DPA Die Krankenhäu­ser werben auch im Unstrut-hainich-kreis mit Prämien um qualifizie­rtes Personal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany