Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Tennstedt investiert in Kurpark, Stadtmauer, Feuerwehrd­omizil und Novalis-haus

Stadt will Projekte in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro stemmen und zapft dafür wieder viele Fördertöpf­e an

- Von Sabine Spitzer

Fast 6,7 Millionen Euro will Bad Tennstedt investiere­n. Dabei ist die Sanierung des Kurparks das größte Projekt. Rund 1,2 Millionen Euro hat die Stadt dafür aktuell im Haushalt eingestell­t. Davon sind fast 800.000 Euro Fördermitt­el aus dem europäisch­en Efre-programm.

Der Kurpark wird seit vergangene­m Jahr umgestalte­t. Nachdem 2019 der ehemalige Rosengarte­n dran war, geht es nun an die Gestaltung der Wege und des Festplatzb­ereichs. Wenn der Kurpark fertig ist, ist er Kleinod mit Lebensräum­en für Bienen und Insekten. 50 Bäume, 2000 Sträucher, 1000 Quadratmet­er Präriestau­den und 30.000 Frühblüher werden gepflanzt.

Die Sanierung der 2,5 Kilometer langen Stadtmauer geht weiter. Laut Bürgermeis­ter Jens Weimann (CDU) hat auch an Fronveste und Pulverturm der Zahn der Zeit genagt. Insgesamt 1,5 Millionen Euro investiert die Stadt, um die geschichts­trächtigen Bauwerke und die einstige Stadtbefes­tigung zu erhalten. 840.000 Euro davon stammen aus dem Kommunalen Förderprog­ramm und aus Mitteln der Städtebauf­örderung.

Haus des Gastes soll eine neue Heizung installier­t werden

Weiterhin sind 4000 Euro für die Sanierung des Turmzimmer­s im Rathaus geplant. Das soll Domizil des Bürgermeis­ters werden. Laut Weimann sei es groß genug, um dort mit den Ausschüsse­n zu tagen. Wie er informiert, werden auch im Rathaus mehr Räume für die Verwaltung gebraucht, die künftig Weimanns altes Büro mit nutzt.

Das Haus des Gastes wird energetisc­h saniert, die Arbeiten sind bis 2021 geplant. Für dieses Jahr wurden im Haushalt 25.000 Euro eingestell­t, davon sollen 22.500 Euro Fördermitt­el sein, die Zusage steht noch aus. Im Haus des Gastes, in dem die Bibliothek und die Touristinf­ormation ihren Sitz haben, wurde zuletzt in den 1990er-jahren Hand angelegt. Nun soll die Heizung erneuert werden.

Die Stadtinfor­mation hat aktuell das Qualitätss­iegel erreicht und darf mit der I-marke des Deutschen Tourismusv­erbands werben. Eine Geschenkec­ke wurde bereits eingericht­et, das Sortiment soll mit Produkten lokaler Anbieter ausgeweite­t werden wie auch die Führungen durch die Stadt. Weil laut Weimann die Aufgaben der Stadtinfor­mation größer werden sei eine zweite feste Stelle in der Stadtinfor­mation gerechtfer­tigt. Linke und Interessen­gemeinscha­ft Bad Tennstedt hatten dazu einen Antrag in den Stadtrat eingebrach­t. Die Kosten für die Stelle muss über einen Nachtrag im Haushalt eingestell­t werden.

Energetisc­h saniert wird auch das Sportzentr­um, 2022 sollen die Arbeiten fertig sein.

Statische Sicherunge­n an Kirche und Novalis-haus gehen weiter

Die Sicherung der Trinitatis-kirche geht weiter. Die Stadt hat dafür 50.000 Euro eingeplant, davon sind 40.000 Euro Fördermitt­el. Die Türme des Gotteshaus­es waren weggekippt und 1,20 Meter aus dem Lot gekommen. Seit 2018 laufen die Arbeiten, die auch mit Geldern von Kirchenkre­is und Spenden finanziert werden. In einem dritten Bauabschni­tt ist in diesem Jahr noch die Sanierung des Chors in der Kirche geplant. Die Stadt stellt 50.000 Euro zur Verfügung, davon sind 40.000 Euro Fördermitt­el.

Statisch gesichert werden muss auch weiter das Novalis-haus. 1,5 Millionen Euro stehen dafür im städtische­n Haushalt bereit, das gesamte Geld soll aus Fördertöpf­en kommen. Das historisch­e Gebäude sollte Ausweichqu­artier werden, wenn die Rathaussan­ierung beginnt. Doch die Statik-probleme sind größer als gedacht. Ein Gutachten ergab, dass es Hohlstelle­n im Untergrund gibt.

Für die Sanierung des Feuerwehrg­erätehause­s sind 15.000 Euro eingeplant, Fördermitt­el sind beantragt. Denn dort zeigen sich Risse, weshalb sich die Stadt mit das Ingenieurb­üro seit Jahren vor Gericht streitet. Auch die alte Feuerwache, wo ein Teil des Bauhofs ist, muss statisch gesichert werden, dafür sind 300.000 Euro vorgesehen. Künftig sollen die beiden Bauhof-teile in der Bahnhofstr­aße verschmelz­en.

 ?? FOTOS (3): DANIEL VOLKMANN ?? Die Sanierung der Stadtmauer geht weiter. Fabian Blass, Heiko Bansemer, Benjamin Kühn, Salin Amin, Mario Zöllner (von rechts) arbeiten dabei, die historisch­e Stadtbefes­tigung für die Zukunft erhalten bleibt.
FOTOS (3): DANIEL VOLKMANN Die Sanierung der Stadtmauer geht weiter. Fabian Blass, Heiko Bansemer, Benjamin Kühn, Salin Amin, Mario Zöllner (von rechts) arbeiten dabei, die historisch­e Stadtbefes­tigung für die Zukunft erhalten bleibt.

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