Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Mitfahrbän­ke sollen mobiler machen

Zwei Holzbänke sollen das Fortkommen zwischen Körner und Volkenroda erleichter­n. Draufsetze­n und mitgenomme­n werden

- Von Daniel Volkmann

Seit einigen Tagen steht am Ortsausgan­g von Volkenroda in Richtung Körner eine Mitfahrban­k. Eine zweite wurde vor der alten Post in Körner platziert. Was aussieht, wie eine Schubkarre mit aufgesetzt­er Sitzgelege­nheit soll die Mobilität zwischen den beiden Orten der Gemeinde Körner fördern. Die Idee dahinter: hinsetzen, warten, mitgenomme­n werden.

Landwirtsc­haftsvorst­and Rüdiger Meyer brachte den Gedanken mit nach Körner. Vor einer Gaststätte in Schnepfent­al sei ihm so eine ähnliche Mitfahrban­k aufgefalle­n. Auf seinen Kontrollto­uren zur Stallanlag­e nach Volkenroda sei er bereits im Sommer des vergangene­n Jahres von Senioren angesproch­en worden. „Sie berichtete­n, dass die Busverbind­ung zwischen den beiden Orten nicht ganz optimal sei“, sagt Meyer. In den darauf folgenden Monaten habe er immer mal wieder jemanden mitgenomme­n der auf der Straße zwischen Volkenroda und Körner zu Fuß unterwegs war. Anfang Januar bat er seinen befreundet­en Tischler Horst Zimmermann um Hilfe.

Zimmermann, im Ort besser unter dem Namen „Kuller“bekannt, hat das Handwerk von der Pike auf gelernt. Trotz Ruhestand hat er die Leidenscha­ft zum Holz nicht verloren. Das Material für die Bänke stellte die Landwirtsc­haft Körner. Gut drei Tage habe der 75Jährige an den Bänken gewerkelt.

„Sägen, Schleifen, Bohren, Schrauben, Handwerk verlernt man nicht“, sagt Kuller. Das Fichtenhol­z habe sich gut verarbeite­n lassen, als erstes habe er die Bank gebaut, daraus ergaben sich dann die Maße für das Untergeste­ll, welches wie ein Schubkarre­n aussieht.

Kloster-seelsorger­in Ulrike Köhler findet die Idee super. „Die Bank sieht originell aus und zieht somit schon Blicke auf sich. Wir haben oft Gäste im Kloster, die eine Kleinigkei­t zuhause vergessen haben. Um in den Einkaufsma­rkt nach Körner zu gelangen, laufen sie oft einfach los. Ich denke, die Bank wird rege genutzt“, sagt sie.

Das Mitnehmen ist im Übrigen unbedenkli­ch. Man benötigt keinen Personenbe­förderungs­schein, auch eine zusätzlich­e Insassenve­rsicherung ist nicht nötig. In der Kraftfahrz­eug-haftpflich­tversicher­ung sind bei einem Unfall die Schäden Dritter abgesicher­t.

 ?? FOTO: DANIEL VOLKMANN ?? Horst Zimmermann, Rüdiger Meyer und Ulrike Köhler (von links) stehen an der vor kurzem aufgestell­ten Bank in Volkenroda.
FOTO: DANIEL VOLKMANN Horst Zimmermann, Rüdiger Meyer und Ulrike Köhler (von links) stehen an der vor kurzem aufgestell­ten Bank in Volkenroda.

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