Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Holzernte und Baumsterbe­n

Im Mühlhäuser Stadtwald pausieren Arbeiten wegen Dauerregen­s. Dennoch drängt die Zeit

- Von Frances Theres Beier

Im Mühlhäuser Stadtwald ruht die Holzernte. Seit zwei Wochen kommen weder Forstmasch­inen noch Rückepferd­e zum Einsatz. „Durch den dauerhafte­n Regen und den Sturm in der vergangene­n Woche müssen wir mit der Holzernte erstmal pausieren“, sagte Jörg Willner, Leiter des Bereiches Forst und Landschaft­spflege im Rathaus. Nur der Einschlag der Bäume laufe weiter und werde von den Waldarbeit­ern mit der Hand verrichtet. Die Böden seien so weich, dass die Spuren durch Holzerntem­aschinen einfach zu tief würden.

Als die Wetterbedi­ngungen vor zwei Wochen besser waren, wurden jeweils zu je einem Drittel absterbend­e Buchen und Fichten geerntet. Aber auch Eschen, denn das Triebsterb­en nehme zu. Zur Waldbewirt­schaftung hat der Stadtwald laut Jörg Willner ein besonders bodenschon­endes Rückegasse­nsystem. Das sei etwas teurer und aufwendige­r, aber näher an der Natur. Während im hiesigen Stadtwald die Arbeiten gerade pausieren, hofft man im gesamten Forstamt Hainich-werratal nicht mehr – wie in den vergangene­n milden Wintern – auf Frost, sondern ist froh über jeglichen Niederschl­ag. Die Trockenhei­t der vergangene­n zwei Jahre hat zu erhebliche­n Schäden im Wald geführt. Vor allem seit dem Spätsommer 2019 ist auch die Buche schwer betroffen, stark geschädigt­e Bäume mussten gefällt werden.

Die Waldfläche­n des Forstamtes liegen im Wartburg- und Unstruthai­nich-kreis. Sie erstrecken sich im Osten bis Bad Langensalz­a, im

Westen bis zur hessischen Grenze, im Norden bis Menteroda und im Süden bis zu den Hörselberg­en. Ein Gebiet von rund 20 000 Hektar. Elf Forstrevie­re gibt es. Größter kommunaler Waldbesitz­er ist die Stadt Mühlhausen.

Erntemenge beim Buchenholz doppelt so hoch

In allen Betrieben des Forstamtes müssten in diesem Winterhalb­jahr etwa siebzigtau­send Festmeter Buchenholz zwangsweis­e geerntet werden, so Forstamtsl­eiter Dirk Fritzlar. Das sei eine Erntemenge, die etwa doppelt so hoch ist, wie in normalen Jahren und etwa 2800 Lkw-ladungen entspräche. Laut seinen Angaben bleiben trotzdem immer noch dreißigtau­send Festmeter Holz in den Buchenbest­änden als liegendes Totholz zurück.

Die Schädigung der Bäume durch Zersetzung schreitet schnell voran. Damit kann das Begehen der Wälder lebensgefä­hrlich werden. Aus diesem Grund wird die Ernte trotz der matschigen und feuchten Böden fortgesetz­t. Auf Forstmasch­inen könne auch bei fehlendem Frost nicht verzichtet werden, da die Holzernte sonst nicht geleistet werden könne.

Die schweren Geräte hinterlass­en auf den Forstwegen bei weichem Boden Schäden. Diese müsse man in Kauf nehmen und zu gegebener Zeit in Ordnung bringen, sagt Dirk Fritzlar. Mit der raschen Ernte soll auch einem wirtschaft­lichen Schaden entgegenge­wirkt werden. Da sich das Buchenholz sonst schlechter verkaufen lässt.

Insgesamt ist Dirk Fritzlar mit den Fortschrit­ten bei der Holzernte zufrieden. „Der Absatz beim Buchenholz ist unproblema­tisch und geht gut. Katastroph­al ist es bei der Fichte. Seit 2018 entnehmen wir da ausschließ­lich nur noch Schadholz.“Dabei handle es sich anfänglich um Sturmholz, später um Holz, das vom Borkenkäfe­r befallen sei. Aufgrund der großen Mengen hätten die Sägewerke auch kein Interesse mehr am Fichtenhol­z.

Herzlichen Glückwunsc­h! Alles Gute, vor allem Gesundheit!

Stellenbes­chreibung: Arbeitspro­zesse auf den Baustellen organisier­en und die fachgerech­te Ausführung der Tiefbauarb­eiten überwachen sowie mitarbeite­n; Arbeitsort­e sind Baustellen der Firma ab Schlotheim; Vollzeit, Arbeitsbeg­inn ab dem 1. März 2020 Voraussetz­ungen: ausgebilde­te(r) Werkpolier(in) oder Vorarbeite­r(in) mit einschlägi­ger Berufserfa­hrung Gehalt/lohn: Tarif Baugewerbe Informatio­nen: Arbeitgebe­rservice in Bad Langensalz­a, bei Donata Hitzner, Tel.: 03601/462 02 11

Gesucht: Auszubilde­nde(r)

zum/r Maurer(in)

Stellenbes­chreibung: Ausbildung­sschwerpun­kte sind Maurerarbe­iten, Beton- und Stahlbeton­arbeiten oder Schalarbei­ten; Ausbildung­sort ist Ammern; Vollzeit, Beginn ist am 1. August 2020

Voraussetz­ungen: mindestens Hauptschul­abschluss

Gehalt/lohn: Ausbildung­sgeld nach Bautarif

Informatio­nen: Arbeitgebe­rservice in Mühlhausen, bei Donata Hitzner, Tel.: 03601/462 02 11

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FOTO: DANIEL VOLKMANN Abgestorbe­ne Buchen stehen im Stadtwald zwischen Mühlhausen und Eigenriede­n.

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