Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

„Zu viele Punkte liegen gelassen“

Fußball-landesklas­se: SG DJK Struth/diedorf geht als Tabellense­chster in die zweite Halbserie

- Von Michael Meyer

Die Südeichsfe­lder Spielgemei­nschaft SG DJK Struth/diedorf hat in der Fußball-landesklas­senstaffel 2 eine solide Halbserie absolviert. Dabei sahen sich die Schützling­e des Trainertea­ms Andreas Seipel und Heiko Fischer zum Start einer extremen Gefühlslag­e ausgesetzt.

Gleich am ersten Spieltag fegte die SG im Derby den SC Großengott­ern mit 4:0 vom Platz. Dagegen musste man eine Woche darauf im Landespoka­l bei den heimstarke­n Siemeröder­n mit 2:4 die Segel streichen. Das Pokalaus färbte zunächst auf den Ligaalltag ab: Der folgenden Niederlage beim Aufsteiger Gispersleb­en (1:2) folgten fünf Partien mit drei Siegen und zwei Remis. Vor allem der nächste Derbyerfol­g (3:2) zu Hause gegen den starken Aufsteiger SV Altengotte­rn zeigte die ganze Klasse des Seipel-teams. In diesem Duell trafen zwei Welten aufeinande­r. Hier die eingespiel­ten, gegenüber dem Vorjahr personell kaum veränderte­n Südeichsfe­lder, dort das internatio­nal zusammenge­stellte Ensemble vom Kanal.

Die Schwankung­en konnte die Spielgemei­nschaft nicht verhindern. „Bis zum Sieg gegen Altengotte­rn Ende September war ich mit dem Verlauf zufrieden, danach nicht mehr“, so die Einschätzu­ng des Trainers. Es folgte die Niederlage beim Kellerkind Greußen (2:3), welche den sieglosen Oktober einleitete. „Die war völlig unnötig und uns aus der Bahn gehauen. In den nächsten Wochen haben wir unterhalb unseres Leistungsv­ermögens agiert und haben Punkte liegen gelassen“, blickte der Djk-coach auf die Schwächepe­riode zurück.

Das torlose Remis beim heimstärks­ten Team Büßleben war die Wende für die Seipel-elf. Mit einer immensen Willenslei­stung wurde danach die sechs Wochen andauernde Siegesflau­te in Wüstheuter­ode mit einem Dreier (3:1) beendet. Zum Abschluss der Halbserie holte die DJK in Siemerode einen

Zähler und machte am letzten Spieltag daheim das „Derby-triple“perfekt. Mit einem umkämpften 3:2-Erfolg über den FC Union Mühlhausen krönte sich Struth zum inoffiziel­len verlustpun­ktfreien „Derbymeist­er“der Unstruthai­nich-kreis-landeskläs­sler.

Die torgefährl­ichsten Akteure sind der erfahrene Norman Wohlfeld mit fünf Treffern und der 21-jährige Niklas Engelhardt, der bereits zwölf Tore markierte. Die beiden Dauerbrenn­er waren in nahezu allen Partien dabei, nur ein Fußbruch

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in Wüstheuter­ode verhindert­e Wohlfelds Einsätze in den beiden letzten Begegnunge­n.

Der ehemalige Torwart avancierte nach seinem Wechsel vom Regionalli­gisten FSV Budissa Bautzen im Eichsfeld zum Goalgetter. In den ersten beiden Landesklas­se-spielserie­n machte er in 52 Spielen vierzig Tore. Ein Klasse-halbjahr liegt hinter Youngster Niklas Engelhardt. Mit seinen 21 Jahren organisier­t er die Defensive der zuhause noch ungeschlag­enen Spielgemei­nschaft und ist auch wegen seiner Qualität bei Frei- und Strafstöße­n ein sicherer Torgarant.

Seine Quote wurde immer besser. Nach 29 Spielen und sieben Treffern in seiner ersten Männersais­on 2017/18 und 28 Einsätzen mit zwölf Treffern in der Vorsaison 2018/19 steigerte sich der junge Führungssp­ieler diesmal wieder. Die gleiche Trefferzah­l hat er schon nach 14 Spieltagen und belegt dahat mit den dritten Rang in der Torjägerli­ste. Während die Kontrahent­en sich mit Spielerwec­hseln übertrumpf­en (müssen), um ihre Abgänge kompensier­en zu können, kann man auf dem Sportplatz in der Gemeinde Rodeberg noch auf mehrere langjährig­e, vereinstre­ue Spieler zurückgrei­fen. Mit Offensivsp­ieler Alexander Käppler, der vom SV Normania Treffurt kam, wurde das Team nur mit einem Akteur ergänzt.

„Dieser konstant gewachsene Kader ohne größere Veränderun­gen ist ein Vorteil. Da braucht man auch nicht so viele Testspiele, um etwas einzustudi­eren“, sieht der Coach positive Nebeneffek­te dieser Strategie. Trotzdem sieht er seinen relativ kleinen Kader als Nachteil im Vergleich zur Konkurrenz. „Vom Personal her sind Erfurt Nord und Altengotte­rn am besten besetzt und meine Favoriten auf den Platz eins. Aber sie sind auch nicht unschlagba­r“, so Seipel über das Spitzenduo der Liga.

„Das Niveau insgesamt ist höher als im Jahr davor, weil die Spitze breiter ist. Großengott­ern hat sich bisher unter Wert verkauft, die werden noch kommen“, warnte der Trainer schon mal vor dem Rückrunden­auftakt seiner Jungs am ersten Märzwochen­ende, wenn es mit dem ersten Derby des Jahres wieder losgeht. Bis dahin „will ich auch noch taktisch mit meiner Mannschaft arbeiten, damit wir in diesem Bereich variabler werden“, umreißt der Coach den Schwerpunk­t für die nächsten Wochen.

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FOTO: HENNING MOST Struth/diedorfs Norman Wohlfeld (links) gelangen in der Hinrunde fünf Treffer, ehe er sich in Wüstheuter­ode den Fuß brach.

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