Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Thüringens
Einst gab es sie von Altenburg bis Zella-mehlis – Skisprungschanzen unterschiedlichster Größen und Herausforderungen. Fast 100 teil Der Initiator des Archivs, Oliver Weeger, war 15 Jahre alt, als er aus Begeisterung
Erfurt hatte eine, Altenburg auch und sogar Sondershausen. Was heute selbst Einheimische oft nicht mehr wissen – in vielen Thüringer Orten gab es Skisprungschanzen. Die meisten sind längst verschwunden, wurden abgerissen oder verfielen. Geblieben sind allenfalls Rudimente, mitunter sind noch die in die Landschaft geschlagenen Schneisen zu sehen.
Fast 100 Schanzen allein in Thüringen listet das Skisprungschanzenarchiv im Internet (Webadresse: skisprungschanzen.com) auf. Initiator ist Oliver Weeger, inzwischen Anfang 30 und Professor für Maschinenbau an der TU Darmstadt. Mit 15 habe er damit begonnen, Informationen über Sprungschanzen zusammenzutragen, aus Begeisterung für das Skispringen und Interesse an Geschichte und Aufbau der Anlagen, erzählt er. Im Laufe der Jahre kamen weitere Unterstützer hinzu, die seitdem Fotos oder Angaben
zu einzelnen Objekten beisteuerten oder das Archiv pflegen.
Infos kommen schon lange nicht mehr nur aus Deutschland. Weltweit sind im Archiv fast 2200 Sprunganlagen bzw. über 4000 Einzelschanzen in 46 Ländern gelistet. Die meisten gab oder gibt es in Deutschland (493), Norwegen (309), Polen (199), Finnland (158) und Tschechien (141). Überraschender ist es da schon, dass die USA mit 128 Schanzen sogar das Wintersportland Österreich (88 Schanzen) übertrumpfen. Aber auch Algerien, Chile oder Kasachstan haben Schanzen zu bieten. Ein Land wie Australien kam mal auf ein halbes Dutzend Objekte, von denen allerdings keines mehr existiert. Ob der slowenische Einwanderer Tony Mihelcic seinen Plan umsetzen und in seiner seiner neuen Heimat Hoppers Crossing (Victoria) einen Schanzenkomplex aus Stahl aufbauen wird, ist offen.
Erfasst seien allerdings nur die, zu denen es genügend Informationen und Fotos gibt, sagt Weeger. So kommen immer noch weitere Schanzen hinzu. Jüngstes Beispiel ist die Hainich-schanze in Heyerode, zu der der Postkartensammle ner Schmalzl für sen Beitrag Inform tionen und ein
Foto bereitstellte.
Weeger will sie nun auch in sein
Archiv aufnehmen.
Die Vielzahl der
Objekte ist nicht zu letzt ein Indiz da wie populär das