Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Der lange Weg zum Waffenemba­rgo

Die Beschlüsse des Berliner Libyen-gipfels sind längst nicht umgesetzt

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Vier Wochen nach dem Berliner Libyen-gipfel haben sich die Teilnehmer­staaten trotz massiver Verstöße gegen ihre Beschlüsse noch einmal dazu bekannt, die Einmischun­g in den Konflikt beenden zu wollen. Bei einem Außenminis­tertreffen am Rande der Münchner Sicherheit­skonferenz bekräftigt­en die zwölf vertretene­n Länder und drei internatio­nalen Organisati­onen vor allem das Ziel, das seit 2011 bestehende Un-waffenemba­rgo vollständi­g umzusetzen.

Die Vereinten Nationen beklagen, dass mehrere Teilnehmer­staaten mit der Entsendung von Kämpfern und der Lieferung von Waffen gegen das Berliner Gipfeldoku­ment verstoßen haben. Generalsek­retär António Guterres hat vor Kurzem die Vereinigte­n Arabischen Emirate (VAE), Ägypten, Russland und die Türkei genannt und von einem Skandal gesprochen.

Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) hält den in Berlin eingeschla­genen Weg trotzdem für den einzigen erfolgvers­prechenden, den Bürgerkrie­g in Libyen zu beenden. „Wir wissen, dass das keine einfache Aufgabe wird.“

In Libyen war nach der Tötung des langjährig­en Machthaber­s Muammar al-gaddafi 2011 ein Bürgerkrie­g ausgebroch­en, der im vergangene­n Jahr wieder eskaliert ist. Der mächtige General Chalifa Haftar bekämpft mit Unterstütz­ung der VAE, Russlands und Ägyptens die internatio­nal anerkannte Regierung von Fajis al-sarradsch, an dessen Seite die Türkei kämpft.

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FOTO: AFP Heiko Maas (SPD) will den Bürgerkrie­g in Libyen beenden.

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