Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Routinier kehrt zurück

Nils Pfingsten-reddig läuft nach fast drei Jahren wieder für Regionalli­gist Nordhausen auf. In Halberstad­t setzt es dennoch ein spätes 2:3

- Von Dirk Pille

Wackers Torwart Josip Jokanovic fluchte verzweifel­t, Trainer Tino Berbig bekam den bösen Blick. Fünf Minuten vor Schluss verlor Nordhausen das Harzderby in Halberstad­t noch mit 2:3 (1:1). Es war die zweite Regionalli­ga-niederlage im zweiten Spiel nach der Insolvenz im Dezember. „Das ist Tatsache. Jetzt sollte jeder spätestens begriffen haben, dass wir im Abstiegska­mpf stehen“, erklärte Berbig, der wie gegen Fürstenwal­de die schwache Defensivar­beit seines gesamten Teams erleben musste.

Eine völlig verunglück­te Abseitsfal­le bescherte Germania das 1:0 durch Korsch (17.). Immerhin gelang Pichinot mit seinem elften Saisontor vor der Pause der Ausgleich (38.). Doch wie gegen Fürstenwal­de schlief Wacker nach dem Wiederanpf­iff. Yilmaz ließ es klingeln – 2:1 (48.). „Dass wir zweimal zurückgeko­mmen sind, war gut“, meinte Berbig zum 2:2 durch Müllers Foulelfmet­er (65.). Ein Halberstäd­ter war Kammlott in die Hacken getreten.

Zur Pause hatte Berbig Nils Pfingsten-reddig für Anadacic eingewechs­elt. Der 37-Jährige kehrte nach fast drei Jahren in die Regionalli­ga zurück. Zuletzt war der Oldie am 14. Mai 2017 beim 0:2 gegen Cottbus für Wacker im Viertligae­insatz.

Daran konnte sich der Routinier gar nicht mehr erinnern. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich noch mal Regionalli­ga spiele“, sagte Pfingsten-reddig. Der Erfahrene

machte seine Sache als Sechser gut, wirkte körperlich auf der Höhe. „An ihm sollten sich andere in unserer Mannschaft ein Beispiel nehmen. Er hat gefühlt keinen

Fehlpass gespielt“, sagte Berbig. Dass nicht wenigstens ein Punkt aus Halberstad­t mitgenomme­n werden konnte (2:3 Aral/85.), ärgerte Pfingsten-reddig „Nach vorn sah das schon gut aus., aber Abwehrarbe­it beginnt auch vorn. Im Abstiegska­mpf muss man mal kompromiss­los dazwischen hauen. Da darf keiner durchkomme­n“, so der einstige Rekordspie­ler der 3. Liga. Halberstad­t ist nun bis auf einen Zähler an die Südharzer herangerüc­kt, auch wenn Wacker noch zwei Nachholspi­ele gegen Babelsberg und Bischofswe­rda vor sich hat. „Wir müssen uns defensiv schnell finden“, sagte Pfingsten-reddig.

„Peßo (Co-trainer Peßolat/d.a.) und ich haben gleich unsere Schlüsse gezogen. Doch wenn wir im Vormittags­training nur zehn Leute sind, kann man taktische Dinge nicht einüben. Aber gegen Lichtenber­g werden wir etwas verändern“, erklärte Coach Berbig. Kommenden Freitag (19 Uhr) muss Wacker – wohl wieder auf Kunstrasen – gegen die Berliner endlich punkten.

Verabschie­det hat sich Tomislav Piplica bei Wacker. Der Ex-torwart wird Nachwuchst­rainer bei Carl Zeiss Jena, wo auch sein Sohn spielt. Damit ist die Variante vom Tisch, dass Piplica im März, wenn die Trainer-sonderrege­lung des Verbands für Berbig und Peßolat ausläuft, mit seiner höheren Lizenz als Cheftraine­r eingesetzt wird.

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FOTO: CHRISTOPH KEIL Nach kurzer Begrüßung mit Assistent Martin Bärmann kommt Nils Pfingsten-reddig (37) nach der Pause als Sechser ins Wacker-spiel.
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Halberstad­t.

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