Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Freud und Leid
Beim 1:1 in Mannheim hadert Fußball-drittligist FC Carl Zeiss Jena mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit
ich dieses Unentschieden unterschrieben“, sagte René Klingbeil. Doch den Ausgleich erst in der Nachspielzeit zu kassieren, schmeckte auch dem bisher so erfolgreichen Interimstrainer des FCC nicht. Als Michael Schultz kurz zuvor den Jenaer Innenpfosten traf, „war mir eigentlich klar, dass Mannheim kein Tor mehr schießt“. Alles lief vor Kortes Treffer nach Plan. Klingbeil hatte auf Viererkette umgestellt, wollte den offensiv-starken Mannheimern damit den Wind aus den Segeln nehmen. Bis auf eine Chance von Mounir Bouziane (12. Minute), die Zeiss-keeper Jo Coppens entschärfte, ging die Maßnahme zunächst auch auf. Erst recht, als ein Freistoß von Nico Hammann aus circa 25 Metern von der Mannheimer Mauer glücklich zur Fcc-führung abgefälscht wurde (23.). Danach hatte „Waldhof zwar das deutliche Übergewicht“, wie Fcc-kapitän Dominic Volkmer einräumte. Aber Jena hatte im entscheidenden Moment immer noch einen Fuß beziehungsweise Kopf dazwischen oder das Glück auf seiner Seite. Bis Raffael Korte den Traum vom fünften Saisonsieg, mit dem Jena erstmals seit dem zweiten Spieltag die Rote Laterne wieder einer anderen Mannschaft hätte überlassen können, zerstörte. Trotzdem
konnten alle Thüringer der Begegnung auch etwas Positives abgewinnen. Geschäftsführer Chris Förster war froh, „dass wir erneut gezeigt haben, dass wir mit allen mithalten können“. Klingbeil hob hervor, dass „die Jungs alles reingefeuert, sich komplett zerrissen haben“. Ein Hoffnungsschimmer für das kommende Heimspiel am Sonnabend gegen den SV Meppen.
„Wenn wir die Verteidigungsarbeit,
die wir heute gezeigt haben, einfach mit ins nächste Spiel nehmen und die Konter und Umschaltsituationen besser ausspielen, können wir Meppen schlagen“, glaubt Kapitän Volkmer. Derweil geht die Suche nach dem neuen Cheftrainer weiter. „Was jetzt alles passiert, das liegt nicht in meiner Hand, das kann ich nicht beeinflussen. Ich kann nur versuchen, das Team perfekt einzustellen“, sagt Klingbeil.