Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Kraftlos nach harter Trainingsphase
Fußball: SC Heiligenstadt wird nur Letzter bei Blitzturnier mit Wacker Nordhausen II und Adler Weidenhausen
Der Fußball-verbandsligist SC Heiligenstadt belegte bei einem kurzfristig einberaumten Blitzturnier auf dem Kunstrasen im heimischen Gesundbrunnenstadion hinter dem nordhessischen Landesligisten Adler Weidenhausen und dem Oberligisten Wacker Nordhausen II lediglich den letzten Rang. Ursprünglich war ein Testspiel gegen den Gast aus dem Werra-meißner-kreis geplant. Als eine Anfrage für ein Freundschaftsspiel aus Nordhausen kam, da deren Spiel beim SC Leinefelde abgesagt wurde, vereinbarte man das Dreierturnier mit jeweils 45-minütiger Spielzeit.
„Uns hat heute in den Spielen die Frische und Kraft gefehlt“, sagte Heiligenstadts Trainer Ronny Löwentraut und begründete dies mit dem enormen Trainingsaufwand in den vergangenen zehn Tagen. Inklusive des viertägigen Trainingslagers in Malchow in Mecklenburgvorpommern absolvierten seine Schützlinge in diesem Zeitraum 14 Einheiten mit hohem konditionellen Anspruch, absolvierten außerdem im Norden Deutschlands noch zwei Testspiele gegen den Malchower SV (0:1) und den Oberligisten MSV Panpow (0:1). Nicht begeistert war Löwentraut über die kurzfristige Absage des Landesklässlers Union Mühlhausen für das Testspiel am vergangenen Mittwoch. Ersatzweise spielte sein Team über dreimal 25 Minuten gegen die eigene zweite Mannschaft aus der Kreisoberliga und gewann deutlich mit 6:0.
Daher war es für den Trainer keine Überraschung, dass seine Elf durch zwei Tore vom Spanier Manuel Toromoreno und Christian Steinmetz gegen den SV Adler Weidenhausen, bei dem der Ershäuser Ronald Leonhardt als Co-trainer fungiert, unterlag. Dabei mussten die Hausherren, die kaum eine Chance kreierten, froh sein, nicht noch höher verloren zu haben. „Unser Sieg war verdient, hätte sogar höher ausfallen müssen“, erklärte danach Leonhardt, der sogar noch auf vier wertvolle Stammspieler verzichten musste.
Durch ein frühes Tor von Richard Franz verloren die Heiligenstädter auch gegen das stark verjüngte Team von Wacker Nordhausen mit 0:1. Wiederum waren die Mannen um Mannschaftskapitän Sebastian Möhlhenrich in den verbleibenden gut 40 Minuten nicht in der Lage, sich Chancen heraus zu arbeiten und den Ausgleich zu markieren.
Eröffnet wurde das attraktiv besetzte Turnier bei Sonnenschein und böigem Wind durch Wacker Nordhausen und Adler Weidenhausen, die sich leistungsgerecht mit einem 1:1 trennten. Richard Franz hatte die jungen Rolandstädter früh in Führung gebracht, Jan Gerbig für den Ausgleich der Nordhessen gesorgt. Aufgrund des einen geschossenen Treffers belegten diese am Ende den ersten Platz vor den Südharzern und der Löwentraut-elf.
Recht zufrieden zeigte sich Nordhausens Trainer Torsten Klauß mit den Auftritten seiner Mannschaft. „Vor allem in der Offensive zeigte sie sehr gute Ansätze, obwohl wir noch mehr Treffer erzielen mussten“, sagte der frühere Vollblutstürmer. Er hat nach den negativen Vorkommnissen mit der drohenden Insolvenz und dem Abgang zahlreicher Spieler aus dem Regionalliga-kader als Nachfolger von Coach Philipp Seeland ein schwieriges Amt übernommen, musste mehrere gestandene
Akteure an die erste Mannschaft abgeben und zahlreiche A-junioren einbauen. „Diese haben sich gut integriert und ihr Talent angedeutet“, erklärte Klauß und lobte auch die beiden Nachwuchsspieler Kevin Hosung und Anton König, die zu Saisonbeginn vom SC Heiligenstadt an den Südharzrand wechselten. „Wir wollen auf jeden Fall den Klassenerhalt in der Oberliga schaffen“, betonte der Nordhäuser Trainer.
Vor der Fortsetzung der Punktspiele in der Verbandsliga am Samstag, 29. Februar, um 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger TSV Gera-westvororte bestreiten die Heiligenstädter Kicker am Samstag, 22. Februar, ebenfalls auf dem Kunstrasen im Gesundbrunnenstadion ein weiteres Blitzturnier.
Dabei treffen sie auf den guten Kreisoberligisten SG VFB Bischofferode sowie den niedersächsischen Landesligisten Göttingen 05. Dann werden auch Boris Dragicevic, der zu einem Heimaturlaub in Kroatien weilte, und der am Sprunggelenk leicht verletzte Abwehrspieler Marcel Hanusch wieder zum Aufgebot gehören. Dem gehört neuerdings auch der 29-jährige Spanier Ismael Gonzales Molina an, der in der Winterpause vom Kreisligisten Viktoria Kirchworbis kam.