Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Schwarz, rund und stabil

- Von Dierk Bullerdiec­k

Egal, ob es das schnellste Auto oder das beste Motorrad ist: Alle Fahrzeuge brauchen gute Reifen. Aus was besteht so ein Reifen eigentlich?

Jedes Auto braucht sie zum Fahren. Jedes Flugzeug nutzt sie zum Landen. Auch für Fahrräder sind sie total wichtig. Reifen! Wie diese runden Teile hergestell­t werden, kann man zum Beispiel in einer Reifenfabr­ik im Bundesland Hessen sehen. Dort werden jeden Tag Tausende Sommerreif­en und Winterreif­en für Autos hergestell­t.

Der wichtigste Bestandtei­l eines Reifens ist die Gummimasse. Sie ist schwarz, extrem klebrig und besteht zum größten Teil aus Kautschuk. Diesen Stoff gewinnt man aus bestimmten Bäumen, die in Asien und Südamerika wachsen. Nachdem der Kautschuk noch mit einigen Zusatzstof­fen vermischtw­ird, geht es los mit dem Reifenbau.

„Die Rohmasse ist am Anfang noch ganz weich, so ähnlich wie ein Kaugummi“, erklärt Hans-friedrich Engelbrach­t. Er hat jahrelang in einer Reifenfabr­ik gearbeitet. Dieser Gummi wäre ungeeignet, um darauf zu fahren.

Aber weil die Masse so weich ist, kann man sie gut formen. Und genau das machen große Maschinen, die in der Fabrik stehen. Sie pressen die Gummimasse so, dass zwei sehr lange Bänder entstehen. In das eine Band werden unzählige dünne Fäden eingearbei­tet. Dadurch wird der Gummistrei­fen richtig stabil. Später soll sich ja kein Platten bilden! Dieses erste Band wird der Inzusammen. nenteil des Reifens. In das zweite Band wird eine Schicht aus Stahldräht­en eingearbei­tet. Das wird später die Außenseite des Reifens. Die Drähte halten den Reifen so auch bei hohen Geschwindi­gkeiten fest

Ohne sie würde der Gummi beim Fahren einfach auseinande­rfliegen.

Von den beiden langen Bändern werden kleinere Stücke abgeschnit­ten. Jedes wird so verklebt, dass ein Ring entsteht. Nun sieht das Ganze fast wie ein fertiger Reifen aus. Er ist aber noch immer sehr weich!

Deswegen kommt der Reifen am Ende in eine Art Backofen. Dort wird ihm durch eng anliegende Formen von außen sein Profil eingestanz­t. Außerdem wird der weiche Gummi durch die Hitze gehärtet. Nachdem der Reifen etwas abgekühlt ist, wird er noch einmal überprüft. Dann kann er auf eine Autofelge gesteckt und aufgepumpt werden. Und ab geht die Fahrt!

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Diese Rohlinge müssen noch erhitzt werden, dann sind sie fertig.

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