Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Brötchen nach Plan
Was kochen wir heute?“, heißt es gerade täglich in vielen Familien. Alle Interessen zusammen zu bringen, ist selten möglich. Sie könnten jetzt sagen, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Alte Schule. Ganz meiner Meinung.
Deshalb bin ich kein Freund von übergroßen Speisekarten in Restaurants. Am Imbiss oder in der Eisdiele überfordert mich die seit Jahren zunehmende Auswahl. Ich mag Joghurteis und nehme mir manchmal ein Käsebrötchen vom Bäcker mit. Die Grundausstattung reicht mir vollkommen.
Kennen Sie die Fastfood-kette mit den belegten Baguettes? Hier muss man sich als erstes zwischen einem halben Dutzend Brotsorten entscheiden. Dann kommt noch die Wahl aus mehreren Soßen, Käseund Gemüsevarianten dazu. Da reicht die Mittagspause kaum. Hoffentlich muss niemand hinter mir in der Schlange warten, der die ausgefeilte Bauplanung seines Brötchens bereits abgeschlossen hat. Für mich ist das nicht gemacht.
Und anschließend noch ein Eis. „Was darf es sein?“, fragt die Verkäuferin und breitet die Arme über den 40 Sorten aus. „In der Waffel oder im Becher und welches Topping?“– das ist das, was oben drauf kommt. Puh!
Waren das nicht schöne Zeiten: Kleines Softeis. Schoko. Es gab nur zwei Sorten. 50 Pfennig. Das prägt.