Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Fast jeder zweite Beschäftigte ist in Kurzarbeit
Dennoch deutlich weniger Neuanmeldungen im Mai. Auch Arbeitslosigkeit im Unstrut-hainich-kreis steigt wegen Corona weiter
Weiter steigende Arbeitslosigkeit und ein hoher, aber nur noch langsam wachsender Bestand an Kurzarbeit: So lautet die Mai-bilanz der Agentur für Arbeit. Im Unstrut-hainich-kreis waren demnach 4427 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 178 mehr als April.
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Punkte auf 8,2 Prozent an. Vor einem Jahr lag sie bei 6,7 Prozent.
Fast jeder zweite Beschäftigte im Landkreis ist in Kurzarbeit – 15.000 Menschen in über 1300 Betrieben. Besonders betroffen sind davon laut Agentur der Handel, Hotels und
Gastronomie, das verarbeitende Gewerbe, die Baubranche und Dienstleistungen. Allerdings gab es im Mai deutlich weniger neue Kurzarbeitsanzeigen. „Dies spricht dafür, dass die große Welle durch ist“, so die Gothaer Agenturchefin Ina Benad, die auch für den Unstruthainich-kreis
zuständig ist. Dennoch gibt es hier auch unbesetzte Stellen: 765 sind es, 171 davon wurden im Mai neu gemeldet.
Auch wenn die Arbeitslosigkeit langsamer stieg als nach Ausbruch der Corona-pandemie im März und April, könne man noch nicht von einer Wende sprechen, so Benad. Dennoch steige mit der Lockerung der Beschränkungen auch der Personalbedarf langsam wieder an. Der Einzelhandel, das Gesundheitswesen, die Logistik sowie Sicherheitsdienste suchten verstärkt Mitarbeiter.