Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Investitionen im Hotel Stadt Mühlhausen
Nach Erdgeschoss und Terrasse sollen Zimmer neu werden. Geschäftsführer setzt auf viel Fleisch auf der Speisekarte
Mehrere hunderttausend Euro sind in den vergangenen zehn Monaten in das Hotel Stadt Mühlhausen in der Kasseler Straße geflossen. Das gehörte als Sporthotel bis vor Jahresfrist dem Landessportbund Thüringen, der es an die Kratochwil-unternehmensgruppe, die JK AG, verkaufte.
Nun geht es in dem Haus, das über Jahre an Investitionsstau litt, sichtbar vorwärts. Der Fitnessbereich war ein erster Schritt, nun – während der coronabedingten Schließzeit seit Mitte März – wurden Erdgeschoss und Terrasse umgestaltet. „Wir hatten diese Investitionen geplant und wegen der angeordneten Schließzeit dann vorgezogen“, sagt Geschäftsführer Roberto Raethel (38).
Deckenbild zeigt Mühlhausen als Mittelpunkt der Welt
Der gelernte Restaurant- und Hotelfachmann führt das Haus seit Juli 2019. Schon damals wusste er zu sagen: Man müsse eine hohe sechsstellige, vielleicht auch siebenstellige Summe investieren, um das Haus umzugestalten.
Im Erdgeschoss entstanden aus zwei Büroräumen – dem der Hotelgeschäftsführung und dem des Kreissportbundes, der Anfang Mai in die Erfurter Straße in Mühlhausen umzog – ein Event- und Tagungsraum namens Müntzer für 20 Leute. Gehalten ist er im Industriestil – so wie das gesamte Erdgeschoss
samt Fassade, Terrasse mit 80 Plätzen und Lounge.
Die beiden bisherigen Konferenzräume Oberhof und Bad Blankenburg wurden zu den Tagungsräumen Röbling und Bach. Es dreht sich vieles in diesem Haus um Mühlhausen – nicht zuletzt ein Deckenbild, das Mühlhausen als Mittelpunkt der Welt zeigt. Umgebaut wird demnächst die Badmintonhalle in den Raum Mulhusia, dort soll es im vierten Quartal auch Aufführungen des Bratwursttheaters geben.
Für die Küche im Hotel Stadt Mühlhausen zeichnet Stefan Perach als Küchenchef verantwortlich. An seiner Seite stehen der Mühlhäuser Niklas Kleimenhagen, der im Hotel Elefant in Weimar gelernt hat, und Björn Stephan, der schon zu Sporthotel-zeiten in der Kasseler Straße gekocht hat. Das ist nach Meinung von Roberto Raethel „eine schlagkräftige, junge, freche Truppe“. Die setzt auf das Meatkonzept. Das heißt: Fleisch steht im Mittelpunkt. Laut Geschäftsführer ist man das größte Steakhouse in der Region, zwischen Göttingen und Erfurt.
„Klar hatte ich einen Plan, als ich vor einem Jahr hier angefangen habe. Aber ich habe lange gebraucht, bis ich wusste, wo ich mit dem Haus hin will, bis ich ein Gefühl entwickelt hatte.“Der Sport soll im Haus weiter eine wichtige Rolle spielen -mit Tennisspielfeldern, Soccerfeld, Fitnessbereich -- auch in Verbindung mit der Ernährung. „Sportler lieben eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung. Das wollen wir bieten, zusätzlich zur kompletten Speisekarte“, sagt Raethel, der neben der papiernen Speisekarte auch auf die elektronische setzt, die über einen Qr-code zu lesen ist.
In den nächsten Monaten sollen die Zimmer im Erdgeschoss ein neues Erscheinungsbild bekommen – alles bei laufendem Betrieb. Auch der Wellnessbereich ist noch zu erneuern. 25 festangestellte Mitarbeiter zählt die Belegschaft, die auch in den anderen drei Hotels der Jakra AG, dem „Raabe“in der Brückenstraße, dem Hotel An der Stadtmauer und dem Mühlhäuser Hof, in dem sich ein kleines Bratwurstmuseum befindet, eingesetzt werden können. Insgesamt gibt es in den Hotels laut Raethel 35 feste Mitarbeiter.
Das Haus an der Kasseler Straße hält 44 Doppelzimmer bereit, hat Platz für 120 Betten. Der Thüringer Landessportbund hatte das Hotel 23 Jahre über seine Sportmanagement Gmbh betrieben, in den letzten Jahren mit nachlassendem Erfolg. Das Haus war unrentabel geworden. Der Aufsichtsrat der Sportmanagement Gmbh beschloss den Verkauf. Schon in den Monaten davor war das Angebot ausgedünnt worden.