Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Auf der Jagd nach der EM-Norm

Der Erfurter Schwimmer Franz Ahnert will das Ticket für den Höhepunkt der Junioren gleich im ersten Anlauf. Die nationalen Titelkämpf­e können danach kommen

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Steffen Ess

Erfurt. 50 Meter kraulen, was die Arme hergeben, fünf Minuten Pause, das 50-Meter-Rücken-Finale hinterher: Wie in den Vorläufen am Vormittag zwei kurze, knackige Rennen – und für Franz Ahnert (Erfurter SSC) ist das heimische Nachwuchss­chwimmfest beendet gewesen. Nicht sonderlich intensiv für einen Lagenschwi­mmer wie ihn. Die eigentlich­e Aufgabe aber steht erst an diesem Wochenende bevor.

Wenn bei den Swim Open in Berlin am Donnerstag die Generalpro­be vor der eine Woche später an gleiche Stelle startenden deutschen Meistersch­aft beginnt, will der Erfurter

ein Ticket für die JuniorenEM im Juli in Vilnius (Litauen) lösen. Eine Zeit von 2:04,40 min gilt es zu unterbiete­n. Drei Chancen gibt es.

Der 18-jährige Erfurter ist jedoch zuversicht­lich, dass es im ersten Anlauf gelingt und er sich danach auf die folgenden nationalen Titelkämpf­e der offenen Klasse und die der Jahrgänge im Mai konzentrie­ren kann.

„Ich bin nicht krank gewesen“, sagte er und sieht sich genau im Plan der Vorbereitu­ng. Die Richtzeit selber stellt für den vielseitig­en Schwimmer keine Hürde dar, für die er über sich hinauswach­sen müsste. Mit der Meldezeit von 2:03,44 Minuten liegt er darunter. Seine Bestzeit (02:03,12 min) steht seit dem sechsten Platz bei der Junioren-EM

vor einem Jahr als deutscher Altersklas­sen-Rekord der 17Jährigen in der Bestenlist­e.

Dass er schnell kraulen kann, zeigte er beim Nachwuchss­chwimmfest mit dem Sieg in 24,04 Sekunden im Finale, in dem sich Benjamin Alsen (ESSC, 24,52 s) und Jonas Levin Reuther (WSG Jena-Lobeda, 24,79 s) mit erst 14 die weiteren Plätze belegten. Die Stärke aber zieht er besonders aus der Geschwindi­gkeit über die Schmetterl­ingsdistan­z zum Auftakt und soll eine Woche später einen Finalplatz bei den Männern bedeuten.

Genauso wie für Oskar Schildknec­ht (ESSC), der über alle drei Rückenstre­cken an den Start geht und über 200 Meter endlich die Schallmaue­r von zwei Minuten durchbrech­en möchte. Um gut anderthalb Minuten müsste sich der 19-Jährige über diese Strecke steigern. „Das wird sehr schwierig. Es wäre mal wieder wichtig, Bestzeit zu schwimmen“, denkt er.

Ein Höhentrain­ingslager in der Türkei liegt erst hinter dem schnellste­n Thüringer Rückenschw­immer. Wie es sich auswirkt, wird sich wohl erst bei der DM zeigen. Dennoch nutzt er die Swim Open zu einem Test über 200 Meter, nachdem er das Erfurter Schwimmfes­t vor allem zu einer hohen Belastung mit vielen Starts genutzt hatte. Mit drei Startern wird das Landesleis­tungszentr­um bei der DM vertreten sein. Als dritter startet Alexander Behr (Gera) in Berlin.

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SASCHA FROMM In allen Lagen schnell: Franz Ahnert vom Erfurter SSC. Der 18-Jährige will sich ein Ticket für die Junioren-EM im Juli in Vilnius sichern.

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