Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Nun geht es gegen die Besten
Die Mädchen vom Salza-gymnasium spielen so gut Handball, dass sie sich nächste Woche mit der deutschen Elite messen
Bad Langensalza. Zum dritten Mal startet eine Mädchen-mannschaft des Salza-gymnasiums Bad Langensalza beim Bundesfinale des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“im Handball. Am Dienstag geht es los nach Berlin. Alle elf Mädchen, zwischen 11 und 13 Jahre alt, sind aktive Handballerinnen beim Thüringer Handballclub (THC) und eben auch außerhalb ihrer Handballzeit ein Team.
Genau das sei es, was die Mannschaft so stark mache, sagt Daniela Hoyer. Die einstige Handballerin gehört zum Betreuerteam der Mädchen und fährt auch mit nach Berlin.
„Freundschaft und Verbundenheit zeichnen diese Mannschaft aus.“
Auch Daniela Hoyers Tochter Hedi ist mit dabei. Als sie damals, vor knapp sechs Jahren, mit dem Handballspiel anfing, war sie das siebente Mädchen; inzwischen sind es 45 im Alter zwischen acht und 14. Vor der Fahrt nach Berlin zum Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“sei sie „ein bisschen aufgeregt, aber ich freue mich riesig“. Zulauf für die Mannschaften gebe es regelmäßig. Die Teams machen auf sich aufmerksam beim Brunnenfest-umzug und beim Kindertag, am stärksten wirke aber die Mund-zu-mund-propaganda.
Andrej Minevski ist einer der beiden Trainer der Mädchen.
Die elf Berlin-fahrerinnen vom Salza-gymnasium haben sich das Ticket über den Sieg beim Landesfinale gesichert. Sportlich gebe es keine Schwäche mehr, sagt Mike Schmidt. Er trainiert die Mannschaft gemeinsam mit Andrej Minevski, einem Handball-fachmann der Extraklasse, der 1992 Handballolympiasieger geworden ist. Daniela
Hoyer nennt es „einen Luxus, dass die Mädchen solch einen Trainer haben“. Vor allem die Ruhe, mit der der 53-Jährige agiert, beeindrucke sie. Im vergangenen Jahr habe die Mannschaft einen großen Sprung vollzogen. „Wie die Mädels jetzt in der Lage sind, Trainingsanforderungen umzusetzen, das ist schon klasse. Sie spüren, dass es vorangeht und sie immer besser werden.“
Die Aussichten für Berlin und das Bundesfinale im Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“sind bescheiden. An einen Sieg ist nicht zu denken. Schon in der Vorrunde am Mittwoch warten fünf Mannschaften aus Sportschulen. „Es ist unser Ziel, nicht alle Spiele zu verlieren. Die Mädchen sollen Spaß haben und lernen. Das ist, was zählt“, sagt Mike Schmidt.
Von Berlin aus geht es gleich nach Stralsund. Dann ziehen die Mädchen nicht mehr das Trikot ihrer Schule über, des Salza-gymnasiums, sondern das des THC. Gemeinsam mit fünf weiteren Mädchen, die andere Schulen in der Region um Bad Langensalza besuchen, starten sie bei der ostdeutschen Meisterschaft der Handbalerinnen ihres Alters.
„Beides werden Ereignisse, die die Mädchen so in ihrem Leben nicht wieder erleben werden“, meint Daniela Hoyer.