Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Zwei Schauspieler des neuen Polizeirufs sind bereits verstorben
Darsteller Hendrik Arnst stammte aus Weimar. Pablo Grant verkörperte den jungen Kripo-Mitarbeiter Günther Márquez
Ulrike Merkel
Magdeburg. Im September fiel die letzte Klappe für den neuen „Polizeiruf 110: Unsterblich“aus Magdeburg. Doch inzwischen sind mit dem gebürtigen Thüringer Hendrik Arnst und dem Berliner Pablo Grant zwei Schauspieler der Produktion verstorben. Mit der Ausstrahlung diesen Sonntag will der MDR der Künstler gedenken.
Hendrik Arnst erlag bereits am 2. Januar mit 73 Jahren einer kurzen schweren Krankheit. Im „Polizeiruf“spielt er einen Bewohner eines Seniorenheimes, in dem Todesopfer Aalisha eine Ausbildung machte. Parallel dazu versuchte sich die junge Frau als Influencerin. Wobei sie sich aktuell einem Shitstorm ausgesetzt sah, was zur Vermutung führt, sie habe Suizid begangen.
Geboren 1950 in Weimar, ging Hendrik Arnst laut der Zeitschrift „Theater heute“noch zu DDR-Zeiten in den Westen. Zuvor gehörte er zum engen Kreis um den unangepassten Regisseur Frank Castorf am Theater Anklam (Mecklenburg-Vorpommern). Anfang der 1990er-Jahre kehrte er in die Theatertruppe um Castorf zurück. Darüber hinaus spielte Arnst laut Wikipedia in mehr als 90 Film- und Fernsehproduktionen mit.
„Der frühe Tod von Schauspieler und Musiker Pablo Grant am 6. Februar 2024 mit nur 26 Jahren hat ebenso für Trauer und Bestürzung
Beim Dreh 2023 zum „Polizeiruf 110: Widerfahrnis“(Arbeitstitel, Foto links). Regisseur Umut Dag mit Claudia Michelsen und Pablo Grant (rechts). Der Film soll 2025 gezeigt werden. Der Verstorbene Hendrik Arnst (Foto rechts).
gesorgt“, teilte der MDR mit. Der Mime starb an den Folgen einer Thrombose. Beim Ermittlerteam aus Magdeburg verkörperte er seit 2020 den jungen Kripo-Mitarbeiter Günther Márquez. Grant wurde 1997 in Berlin geboren.
Unter dem Künstlernamen Dead Dawg (zu Deutsch: Toter Kumpel) war er seit 2016 Teil der Rap-Formation aus der Hauptstadt BHZ. Bereits seit 2015 stand er als Schauspieler vor der Kamera. Er wirkte unter anderem im Film „Bibi & Tina:
Mädchen gegen Jungs“mit, spielte in den ersten beiden Staffeln der auf ZDFneo ausgestrahlten Webserie „Druck“und der Kinokomödie „Misfit“. Auch im nächsten Magdeburger „Polizeiruf“wird der Mime noch einmal zu erleben sein.
Im aktuellen Fall zweifelt Kommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) an der Selbstmordtheorie. Sie hat vielmehr Aalishas Bruder im Verdacht. Der Filmtitel „Unsterblich“bezieht sich dem MDR zufolge nicht auf die beiden Todesfälle, passt aber in gewisser Weise: Denn beide Künstler leben in Filmen wie dem „Polizeiruf“weiter.
Sendetermin: Sonntag, 12. Mai, 20.15 Uhr, ARD