Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Online-Petition für Alte Musik in Weimar gestartet
Harsche Reaktionen auf Schließungspläne an der Liszt-Hochschule
Weimar. Heftige Reaktionen erntet die Präsidentin der Franz-LisztHochschule, Anne-Kathrin Lindig, auf die geplante Abwicklung des Instituts für Alte Musik (wir berichteten). Prompt haben Studierende am Pfingstsonntag eine Online-Petition auf dem Portal change.org gestartet und bitten unter der Schlagzeile „Rettet das Institut für Alte Musik an der Hochschule für Musik in Weimar!“um Unterstützung.
Und die kommt prompt: Bereits am frühen Montagmorgen verzeichnete die Petition 215 Unterschriften. Unter den Einträgen sind Kommentare wie: „Weimar ohne Alte Musik klingt beschämend“.
„Die Idee kam von verschiedenen Studierenden des Instituts“, erklärte Carl Franke als offizieller Initiator. Er selbst studiert Blockflöte an der Weimarer Hochschule und sieht seinem Bachelor-Examen entgegen, würde also von einer bis 2034 geplanten Schließung seiner Ausbildungsstätte nicht mehr betroffen sein. Trotzdem setzen er und seine Kommilitonen sich energisch dagegen ein. „Die Schließung hätte eine negative Strahlkraft“, argumentiert er und erinnert an den Nimbus Thüringens als Herzkammer der deutschen Barockmusik.
Franke und seine Mitstreiter planen nun weitere Protest-Aktionen gegen die Abwicklung, die bereits am 1. Juli durch die Hochschulversammlung zementiert werden soll. Als ein Forum, um „Sichtbarkeit zu schaffen“, soll jetzt auch ein Benefizkonzert am Freitag, 14. Juni, in der Weimarer Herderkirche dienen. Dazu lädt die BachBiennale ein; Studierende, Lehrkräfte und Gäste des Instituts für Alte Musik musizieren dann unter dem hoffnungsvollen Motto: „Sterne sind unsterblich“. wohi
Benefizkonzert der BachBiennale:
14. Juni, 18.30 Uhr, Herderkirche Weimar