Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Punkten bei Pauschalreisen
Gerald Müller über die Aussichten für den Thüringer Flughafen
Passagierzahlen sind nicht das Maß aller Dinge bei der Beurteilung eines Flughafens. Doch sie können die unterschiedlichen Dimensionen verdeutlichen. Frankfurt/main hatte 2015 rund 61 Millionen Fluggäste, Leipzig weit über 2 Millionen und Erfurt etwa 230 000.
Der Thüringer Flughafen ist der kleinste der 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland, aber deshalb keinesfalls völlig unbedeutend. Nicht nur, weil von dort schon Angela Merkel, Barack Obama, Papst Benedikt, Karl Lagerfeld oder die Münchner Fußballstars gestartet sind.
Trotz zunehmender Alternativen schätzen ihn die einheimischen Menschen, um schnell, sicher, bequem, und oft auch relativ günstig, ins europäische Ausland zu gelangen. Die zügigen Bahn-verbindungen zum künftigen Ice-knoten, der gute Anschluss an die Autobahn und den öffentlichen Nahverkehr, lassen zudem auch immer häufiger Gäste von anderswo – besonders aus Sachsen-anhalt und Bayern – von Erfurt-bindersleben aus fliegen.
In der dortigen Zentrale tut man gut daran, sich auf die Pauschalreisen als Kerngeschäft zu konzentrieren. Linienverbindungen rentieren sich nicht, eventuelle Fern-angebote sind im Gespräch, doch vorerst kein Thema. Angesichts vom nur unweit entfernten Giganten Frankfurt/main ist ein solches Erfolgsmodell auch schwer vorstellbar.
Umso mehr gilt für den Flughafen Erfurt-weimar, mit Service, Dienstleistungen, Verlässlichkeit und Erreichbarkeit zu punkten. Stimmt das Preis-leistungs-verhältnis, heben von Thüringen auch künftig Zehntausende zum Urlaub ab.