Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Kugelfisch oder Hund sind als Speisen in Thüringen verboten
Die Zubereitung anderer exotischer Speisen wie Insekten oder Kobras müsste nach Eu-recht erst einmal geprüft werden
Erfurt. Köche aus aller Herren Länder messen sich gerade in Erfurt in der Kunst der Speisezubereitung. Die Thüringer Küche ist da im Vergleich zu manch angereister Nation eher überschaubar. Doch nicht alles, was in fernen Ländern wie selbstverständlich aufgetischt wird, darf auch in Deutschland zubereitet, serviert und gegessen werden.
Für Hundefleisch beispielsweise gilt in Deutschland ein generelles Verbot. Die Tiere dürfen weder für den Speiseplan gezüchtet, noch zum Kochen geschlachtet und natürlich auch nicht als Essen zubereitet oder angeboten werden.
Eu-weit verboten ist auch der extrem giftige Kugelfisch. In Japan eine teure Delikatesse mit Nervenkitzelgarantie, bleibt hiesigen Liebhabern dieser Spezialität nur die Reise nach Fernost, um das exotische Mahl wirklich ohne böse Überraschung genießen zu können.
Die Thüringer mögen es eher bodenständig
Auch andere Tiere, die zahlreiche Menschen auf der Erde täglich verspeisen, sorgen hierzulande eher für Naserümpfen, bei dem einen oder anderen vielleicht auch für Ekelgefühle. Insekten sind entgegen ihrem Ruf allein schon wegen ihrer Proteine nicht die schlechteste Speise. Als Snacks gegrillt mit Dip oder Salatbeilage beispielsweise stehen diese Tierchen in vielen Gegenden auf der Speisekarte. Doch wie ist das in Thüringen?
Das Thüringer Gesundheitsministerium in Erfurt verweist darauf, dass für Insekten eine Eu-verordnung „über neuartige Lebensmittel“gilt. Das Inverkehrbringen – wie es so schön bürokratisch heißt – sei erst mit einer Zulassung erlaubt. Wer als Gastwirt Spinnen, Heuschrecken, Käfer oder Schnaken zum Knabbern beim Feierabendbier oder als Fleischbeilage anbieten möchte, sollte dafür eine besondere eine Genehmigung in der Tasche haben.
Genau die gleiche Eu-verordnung greift übrigens auch, wenn vielleicht ein asiatischer Restaurantbetreiber auf die Idee käme, Kobras als Spezialität zu kredenzen. Bisher sei dafür aber noch kein Antrag eingegangen, beruhigt das Ministerium. „Sollte der Fall eintreten, würde nach den Bestimmungen der Verordnung geprüft werden.“
In diesem exotischen Fall hätten aber auch andere Thüringer Behörden noch ein Wörtchen mitzureden. So verweist Holger Giersberg vom Hauptzollamt Erfurt darauf, dass bei einer möglichen Einfuhr solcher Tiere selbst als Lebensmittel auch die Artenschutzbestimmungen mit beachtet und geprüft werden müssten. Dabei könnte von entscheidender Bedeutung sein, ob es sich um einen Wildfang handelt oder das Tier auf einer Farm extra für den Kochtopf gezüchtet wurde.
Die Thüringer müssten offenbar lange suchen, bis sie auf ein Restaurant in ihrer Region treffen, das ein wirklich exotisches Speiseangebot führt. Dirk Ellinger, der Thüringer Geschäftsführer des Gaststättenverbandes (Dehoga) sieht den Mark für solch ungewohnte Speiseangebote eher in den Großstädten, wo mehr Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen leben und sich vielleicht auch über für uns ausgefallene für sie aber heimische Speisen freuen.
Der Verbandschef macht darauf aufmerksam, dass es nicht immer leicht ist, exotische Lebensmittel nach Deutschland geliefert zu bekommen. Die Schwierigkeiten könnten schon auftreten, weil Produktbeschreibungen oder Zertifikate nur in englisch oder auch kaum geläufigen Sprachen vorliegen und erst amtlich übersetzt werden müssen.
Zudem sei es manchmal schwierig, in Ländern außerhalb Europas verlässliche Angaben beispielsweise über Allergene überhaupt zu bekommen.
Dass solch exotische Angebote aber auch in Thüringen möglich sind, zeigen immer wieder besondere Kochwochen, in denen Restaurants dann schon einmal Krokodil oder vielleicht Känguru anbieten.
Für die Kocholympiade in der Erfurter Messehalle sollen übrigens keine Anträge auf solch exotische Speisen oder Zutaten vorgelegen haben. Erfurt. Thüringer Schüler sollen weiterhin fit in Erster Hilfe gemacht werden. „Nach einem Jahr lässt sich sagen, dass sich das Ausbildungskonzept bewährt hat“, sagte Bildungsministerin Birgit Klaubert (Linke). Seit vergangenem Schuljahr werden Jugendliche ab der Klassenstufe 7 darauf vorbereitet, in Notsituationen anderen Menschen das Leben retten zu können. Laut Bildungsministerium ist die Finanzierung dieser Kurse auch für 2017 gesichert. Pro Jahr flössen dafür bis zu 30 000 Euro.
Im vergangenen Schuljahr wurden nach Schätzungen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) rund 1200 Schüler erreicht. Das sei allerdings nur ein Bruchteil aller Schüler der Jahrgänge, gab ein Sprecher des Landesverbands zu bedenken. Fünf Hilfsorganisationen betreuen die Kurse. „Es sind noch weitere Anstrengungen erforderlich, damit wirklich jeder Schüler mit diesem Angebot erreicht werden kann“, sagte Drk-landespräsident und Landtagspräsident Christian Carius. „Dafür setzen wir uns ein.“
Die Kultusministerkonferenz hatte Mitte 2014 die Empfehlung ausgesprochen, das Thema Wiederbelebung pro Schuljahr in zwei Unterrichtsstunden zu behandeln. Pro Jahr passieren an Thüringer Schulen Zehntausende Unfälle. So registrierte die Unfallkasse für 2014 etwa 41 500 Vorfälle in Schulen. (dpa)