Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Aufsteiger Leipzig klettert auf Platz zwei
Laufstarke Rasenballsportler zwingen ungefährliche Bremer zu Fehlern und siegen 3:1
Leipzig. Als in der Nachspielzeit auch noch Davie Selke ins leere Tor traf, war das Glück perfekt: Angeführt von Trainer Ralph Hasenhüttl stürmte die gesamte Mannschaft von Aufsteiger RB Leipzig auf den Joker zu, feierte das verdiente 3:1 (1:0) gegen Werder Bremen und den überraschenden Sprung auf Platz zwei.
Einzig das Wort „Bayern-jäger“wollte niemand in den Mund nehmen. „Zweiter Platz, das ist toll. Aber wir sind nicht hier, um den Bayern Konkurrenz zu machen. Mit ihnen können wir uns nicht messen“, sagte Naby Keita, der mit einem Doppelpack (42./74.) den Grundstein zum Sieg legte. Serge Gnabry (76.) gelang zwar der Anschluss, doch der Ex-bremer Selke (90.+5) machte mit einem Treffer ins verwaiste Tor alles klar. Auf der Tribüne klatschte derweil der Ex-leipziger und heutige Bayern-profi Joshua Kimmich anerkennend Beifall.
Zwei Punkte liegt Leipzig hinter Tabellenführer München, doch auch Selke wollte von einer Bayern-jagd nichts wissen. „Auf keinen Fall. Wir sind Aufsteiger und sehr dankbar, wie das hier läuft.“, sagte der Angreifer, der sein Tor aus Respekt vor seinem Ex-verein nicht bejubelte. Mann des Spiels war aber Keita, der erst nach einem Traum-solo und dann per Kopf traf. „Sein 1:0 war der Dosenöffner. Er ist ein wahnsinniger Fußballer. Wie er das macht, war sensationell“, sagte Hasenhüttl über den Doppel-torschützen. Und die Tabelle? Interessierte auch Sportdirektor Ralf Rangnick kein bisschen. „Ich habe schon vor Beginn der Saison gesagt, dass die Tabelle erst nach dem zehnten Spieltag eine Aussagekraft hat“, so Rangnick. sid