Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Eisenach verschenkt sicheren Sieg
Erfolgsserie des Zweitligisten reißt beim 26:27 in Neuhausen. Gastgeber nur beim Abpfiff in Führung
Neuhausen. Was für eine bittere Schlussminute: Dieses Mal lernte der THSV Eisenach die andere Seite der Medaille kennen. Vor drei Wochen verwandelten die Wartburgstädter im Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV binnen 208 Sekunden einen Zwei-tore-rückstand in einen hauchdünnen Sieg. Im Auswärtsspiel beim TV Neuhausen hatte Marcel Niemeyer 186 Sekunden vor Ultimo zur 26:24Führung für den THSV Eisenach eingenetzt, doch bei der Schlusssirene bejubelten die Gastgeber einen 27:26 (14:15)-Erfolg.
Übrigens: Es war der einzige Führungstreffer für die Hausherren im gesamten Spiel. Die Erfolgsserie der Jauernik-schützlinge – zuletzt fünf Siege am Stück – war gerissen. Eine weitere Rarität der Begegnung: Eisenachs Keeper Stanislaw Gorobtschuk ließ sich, von den Zuschauern provoziert, auf ein verbales Scharmützel mit diesen ein und wurde von den Spielleitern Frederic Linker/sascha Schmidt mit einer Zeitstrafe belegt (27.). „Wir hätten mehr dafür tun müssen, dass es erst gar nicht zu einer solchen Schlussphase kommt“, räumte Thsvkeeper Jan-steffen Redwitz, von 2013 bis 2015 im Kasten des TV Neuhausen, ein. Der THSV Eisenach war das überlegene Team, startete durch drei Schliedermann-treffer mit einer 5:1-Führung (5.). „Wir haben den Sack nicht rechtzeitig zugemacht“, sagte auch Thsv-coach Jauernik. „In 7:6-Situationen haben wir gut verteidigt, uns nach Ballgewinnen jedoch zu wenig zugetraut“, sagte der Trainer.
Beim Stand von 26:25 für den THSV Eisenach scheiterte Matthias Gerlich an Schlussmann Magnus Becker von der Siebenmeterlinie (59.). Im Gegenzug glich Andreas Bornemann zum 26:26 aus. Neuhausen witterte die Siegchance, ergriff diese beherzt. Erneut war es Andreas Bornemann, der Eisenachs Abwehr und Torhüter Stanislaw Gorobtschuk 23 Sekunden vor Ultimo mit dem Treffer zum 27:26 für den TV Neuhausen überlistete.
Jauernik besprach während einer Auszeit den wohl letzten Spielzug. Der in der Schlussphase immer wieder in den Zweikampf gehende Duje Miljak scheiterte jedoch. „Ich hätte mir die Rückkehr an meine einstige Wirkungsstätte freilich anders vorgestellt. Der TV Neuhausen setzte mit seinen körperlich kleinen Spielern wie erwartet auf eine aggressive offensive Abwehr mit Kampf, Härte und Leidenschaft, um den Kontrahenten aus dem Konzept zu bringen. Und dennoch, wir hätten vor der Schlussphase die Entscheidung herbeiführen müssen“, erklärte Redwitz enttäuscht.
Gerlich verwirft vom Siebenmeterpunkt