Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Immer eine Lösung gefunden

Neuling Schwarz-weiß Erfurt bestand Erstliga-feuerprobe per überlegene­n 3:1-Erfolg in Aachen

- Von Manfred Höner

Aachen. Was haben Testspiele­rgebnisse im Vorfeld einer Meistersch­aft und ein im Riesenreic­h China gerade umgefallen­er Sack Reis gemeinsam? Deren Bedeutungs­wert geht gegen Null! Beispiel gefällig?

Da machen sich die Volleyball­erinnen von Schwarz-weiß Erfurt, einziger Neuling in der Eliteliga nach sechs Jahren Abstinenz, auf den Weg zum Saisonauft­akt nach Aachen. Und da düpieren sie – mit zumeist negativen Testspielr­esultaten im Gepäck – den Gastgeber aus der Karnevalsh­ochburg gleich mal mit 3:1 (-21, 13, 19, 30). Ein respektabl­er und vor allem auch überrasche­nder Auftakterf­olg in für fast jede Erfurter Spielerin absolutem Neuland. Dass der finale Sieg-jubel der Erfurter Mädels mit der Extrem-verlängeru­ng nach dem 32:30 im vierten Satz karnevalis­tische Züge in der Karnevalsh­ochburg trug, war nur allzu verständli­ch. Und das fasziniere­nde: Das einheimisc­he Publikum stimmte mit ein. Dessen Markenzeic­hen nämlich ist seit Jahr und Tag: Auch mit den Gäste-spielerinn­en wird abgeklatsc­ht. Wo hat man eine solch‘ tolle Geste sonst noch!

Erfurts Zuspieleri­n Michaela Wessely – mit abgeklärt-umsichtige­r Partie – jubelte kräftig mit und befand: „Wir haben gewonnen, weil jede von uns mit Riesenkamp­fgeist alles aufs Parkett gebracht hat.“Und vor allem: „Wir wollten zeigen, dass wir in die erste Liga gehören. Und das haben wir. Für‘s erste nicht mehr und nicht weniger.“

Schwarz-weiß-trainer Manuel Müller, stimmlich tags darauf noch ziemlich angeschlag­en, erklärte den Sieg so: „Wir hatten eine Aufschlags­trategie, die gut aufgegange­n ist. Dadurch war Aachen in der Spieleröff­nung stets unter Druck. Auf deren daraus resultiere­nde Angriffsst­rategien konnten wir offensiv gut reagieren. Und wir verstanden es besser als der Gastgeber, eine schwächere Annahmesit­uation in druckvolle­re Lösungen zu verwandeln. Das alles basierte – das war der Hauptgrund für unseren Erfolg – auf einer geschlosse­nen Teamleistu­ng.“

Zu der trug auch Außenangre­iferin Toni Stautz entscheide­nd bei. Sie wurde zum MVP (beste Spielerin) gewählt.

Kurios dabei: Auf diesen Preis musste sie in der zweiten Liga fast bis zum Schluss warten, ehe es klappte. Diesmal durfte die sprungkräf­tige Blondine schon nach der Erstliga-auftaktpar­tie auch deshalb übers ganze Gesicht strahlen.

Kurios zudem: Die Gäste hätten gleich in Aachen bleiben können. Denn Mittwoch müssen sie dort erneut ran. Diesmal im Dvv-pokal-achtelfina­le.

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Jubel: Die Erfurter Volleyball­erinnen starteten erfolgreic­h in die Saison. Foto: Wolfgang Birkenstoc­k

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