Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Boll gibt wegen Verletzung auf
Nackenprobleme stoppen den Hessen bei der EM im Halbfinale. Mixed-bronze für Post-akteur Ionescu
Budapest. Für Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf) ist die Tischtennis-em in Budapest auf höchst unglückliche Weise zu Ende gegangen. Der 35-Jährige musste im Halbfinale gegen den Franzosen Simon Gauzy beim Stand von 1:2 wegen einer Verletzung aufgeben. Dennoch bleibt für Boll Bronze als neunte Emeinzelmedaille seiner Karriere.
„Im zweiten Satz ist die alte Nacken-geschichte von Olympia wieder aufgebrochen. Es ist bitter, aber ich wollte kein Risiko eingehen“, erläuterte Boll seine Entscheidung, die die Fans völlig überraschte. Der Düsseldorfer hatte sich kurz mit Bundestrainer Jörg Roßkopf beraten. „Ich hoffe, dass es die richtige Entscheidung war. Die WM im Mai 2017 in Düsseldorf spielt da auch eine Rolle. Nochmals sechs Wochen Pause kann ich mir da nicht erlauben“, erklärte der deutsche Rekordmeister.
Durch Bolls Aufgabe endete auch die stolze Serie des DTTB, der seit 2010 fünfmal in Serie den Europameister gestellt hatte. Dimitrij Ovtcharov litt ähnlich wie die DTTB-DAMEN im Einzel unter den Olympianachwirkungen und unterlag als klarer Favorit zuvor in der 2. Runde gegen den Polen Jakub Dyjas mit 2:4-Sätzen. Die Titelverteidigung gelang so nicht. „Dima hat viele Baustellen, eine Pause wäre für ihn gut. Wichtig ist, dass er sich vom 1. Januar an voll auf die WM konzentriert“, sagte Roßkopf.
Der Saarbrücker Patrick Franziska holte daf+r mit dem Dänen Jonathan Groth den Titel im Herren-doppel. Das Duo besiegte im Finale die polnische Kombination Jakub Dyjas/daniel Gorak 4:2. Das Vereinsduo Kristin Silbereisen/sabine Winter aus Kolbermoor gewann derweil den Doppel-titel. Die Nationalspielerinnen besiegten in einem deutschen Finale das Berliner Duo Shan Xiaona/petrissa Solja mit 4:3-Sätzen.
Für Ovidiu Ionescu vom Post SV Mühlhausen endete das Turnier positiv. Mit Bernadette Szócs holte der Rumäne Bronze in der Mixed-konkurrenz. dpa