Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Kleinfelds brisante Zeilen
Brief kostet Exsiemens-chef Job
Ein Brief hat den früheren Siemens-vorstandschef Klaus Kleinfeld seinen aktuellen Job in den USA gekostet. Nach monatelangem Druck des Großinvestors und Hedgefonds Elliott musste er seinen Chefposten beim Us-metallkonzern Arconic räumen. Der offizielle Anlass: Kleinfeld hatte sich ohne Rücksprache direkt an Fondsmanager Paul Singer gewandt. Singer ist wegen seiner aggressiven Einmischungen bei seinen Investments gefürchtet. Der Inhalt des Schreibens blieb rätselhaft. Nun hat es Elliott selbst veröffentlicht.
Aus dem Schreiben kann der Eindruck entstehen, dass der ehemalige Siemens-chef Kenntnis von exzessiven Partys Singers im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat. Süffisant äußert sich Kleinfeld in wenigen Zeilen darüber, dass er es in den vergangenen Monaten zwar häufig mit Vertretern des Investors zu tun gehabt hätte. Persönlich seien sie sich „unglücklicherweise“aber nie begegnet.
Wollte Kleinfeld seinerseits den Investor unter Druck setzen? In einem ebenfalls öffentlich gewordenen Schreiben entgegnet Elliott, mit „falschen Anschuldigungen“sollte Singer eingeschüchtert oder erpresst werden.
Wirtschaftlich habe Kleinfeld gute Arbeit geleistet, teilte der Metallkonzern Arconic zur Abberufung mit. Und verteidigte ihn damit abermals gegen die Kritik des Hedgefonds. Einzig mit dem Brief, habe er „schlechtes Urteilsvermögen“bewiesen. (aky)
New York/berlin.