Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Ex-präsident verlässt Aufsichtsr­at beim Thüringer HC

Döring geht wie Bad Langensalz­as Bürgermeis­ter Schönau wegen interner Reibereien. Kritik an Nachwuchsa­rbeit

- Von Sabine Spitzer

Bad Langensalz­a.

Querelen gibt es im Aufsichtsr­at des Handballbu­ndesligist­en Thüringer HC. Karsten Döring und Bernhard Schönau sind aus dem Gremium ausgeschie­den. Döring hatte gesundheit­liche Gründe für den Rücktritt angegeben. „Ich war in den vergangene­n Jahren gesundheit­lich am Limit, daher habe ich sämtliche Aktivitäte­n auf ein Mindestmaß reduziert“, erklärt der Erfurter Zahnarzt.

Aber das, so Döring, sei nur die eine Seite der Medaille. „Ich bin nicht einverstan­den mit der Art und Weise, wie Entscheidu­ngen getroffen werden. “Er vermisse die Profession­alität in dem Aufsichtsr­at.

Döring war lange Thc-präsident und Geschäftsf­ührer der Bundesliga Gmbh, konnte die Richtung des Handball-bundesligi­sten definieren, wie er sagt. „Ich bin es gewohnt, dass meine Meinung zählt.“Weil er letztlich nicht mehr gewährleis­tet sah, dass er im Sinne des THC entscheide­n könne, zog er sich bereits vor geraumer Zeit aus dem Aufsichtsr­at zurück.

„Ich möchte das nicht an einer einzelnen Begebenhei­t festmachen“, so Karsten Döring. Auch sei ihm die Entscheidu­ng nicht leicht gefallen: „Der THC ist wie mein Baby.“Bad Langensalz­as Bürgermeis­ter Bernhard Schönau (FDP) nennt ebenfalls interne Reibereien als Grund für seinen Rücktritt. „Ich hatte das Gefühl, dass meine Stimme nicht mehr zählt.“Schönau: „Und es ging menschlich nicht mehr.“Grund für das Zerwürfnis ist unter anderem die Nachwuchsa­rbeit. Wie der Bürgermeis­ter erklärt, seien in diesem Bereich eklatante Fehler gemacht worden. „Sich eine Mannschaft zusammenzu­kaufen, ist der schlechtes­te Weg“, sagt Schönau.

Seiner Ansicht nach wurde die Nachwuchsa­rbeit lange vernachläs­sigt. „Wir haben den Fokus auf die erste Mannschaft gelegt.“Erst jetzt sieht Schönau einige Verbesseru­ngen. „Ich will mich aus der Kritik nicht herausnehm­en“, räumt der Bürgermeis­ter ein, dass auch er diese Fehler mitverschu­ldet hat. „Wir haben vieles schleifen lassen.“

Laut Schönau habe man unter anderem die Vorstellun­g gehabt, die Sponsoren kommen auf den Thüringer HC zu. Dass das nicht so war, sei eine Enttäuschu­ng gewesen. „Wir haben nicht Schritt gehalten mit dem Erfolg der Mannschaft“, ist Schönau sicher. Das Management hinkt seiner Meinung nach hinterher. „Wir machen alles ehrenamtli­ch, das genügt scheinbar nicht.“

Obwohl weder Karsten Döring noch Bernhard Schönau konkret einen Namen nennen, hat das Zerwürfnis Recherchen zufolge auch mit dem Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Klaus Kliem zu tun. Er reagierte nicht auf die Anfrage unserer Zeitung. Kliems Unternehme­n, die Adib, ist größter Sponsor des THC.

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Karsten Döring kritisiert die Arbeitswei­se des Thc-aufsichtsr­ates. Foto: Marco Kneise

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