Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Sporthilfe kritisiert „Täve“Schur

Umstritten­e Aussagen des Ex-radsportle­rs

-

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat die jüngsten Aussagen von Gustav-adolf Schur kritisiert, Konsequenz­en auf den laufenden Aufnahmepr­ozess des Ddr-radsportid­ols in die Hall of Fame aber offengelas­sen. „Zu den Werten ‚Leistung. Fairplay. Miteinande­r‘ der Deutschen Sporthilfe gehört das Bestreben, Brücken zu bauen, dabei aber auch notwendige Kontrovers­en auszuhalte­n“, sagte Michael Ilgner, der Vorstandsv­orsitzende der Sporthilfe. „Die jüngsten Aussagen von Täve Schur passen jedoch nicht zu unserem Werte-leitbild. Den laufenden Wahl-prozess zur Hall of Fame des deutschen Sports möchte ich darüber hinaus zunächst nicht weiter kommentier­en.“

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), von dem die Initiative zur Nominierun­g Schurs ausging, reagierte zurückhalt­end. Eine Hall of Fame sei „eine besondere Herausford­erung“und müsse auch „Widersprüc­hlichkeite­n wie gesellscha­ftliche Brüche“aushalten, hieß es in einer Stellungna­hme. „Dadurch trägt sie zur Diskussion über kritische Themen im Sport bei“, hieß es weiter.

Schur (86), zu Ddr-zeiten der populärste Sportler im Osten, hatte in einem Interview mit der Zeitung Neues Deutschlan­d (Donnerstag­ausgabe) die Doping-geschichte der DDR verharmlos­t. „Der Ddr-sport war nicht kriminell, sondern vorzüglich aufgebaut“, sagte Schur. (sid)

Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany