Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Produkt-flops kommen ins Museum

Eine schwedisch­e Ausstellun­g zeigt skurrile Misserfolg­e der Wirtschaft­sgeschicht­e

- Von Jonas Erlenkämpe­r

Helsingbor­g.

Einen besonders kuriosen Flop musste sich Colgate eingestehe­n. Der New Yorker Konzern ist vor allem für Zahnpasta bekannt, doch die Bosse schielten auf den Lebensmitt­elmarkt und kreierten eine Tiefkühl-lasagne. Ein Rindfleisc­h-nudel-auflauf mit dem Logo des Mundpflege-spezialist­en auf der Verpackung? Die Colgate-lasagne war ein Misserfolg – und wird nun Ausstellun­gsstück in einem Museum, das mindestens ebenso kurios ist wie das Exponat.

Anfang Juni eröffnet das „Museum of Failure“(„Museum des Scheiterns“) im südschwedi­schen Helsingbor­g. Es zeigt knapp 60 teils legendäre Flops, die bei den Kunden krachend durchgefal­len sind. Darunter auch der „Bic For Her“, ein überteuert­er Kugelschre­iber mit Blumenmust­er für Frauen.

Der Museumsgrü­nder will mit der Ausstellun­g verdeutlic­hen, wie Wirtschaft funktionie­re – durch Versuch und Irrtum. „Wer innovativ sein will, muss Dinge ausprobier­en“, sagt der Kurator Samuel West. 90 Prozent aller Neuheiten führten nicht zum Erfolg.

Im Museum finden sich Flaschen der nach Kaffee schmeckend­en „Coca-cola Blāk“. Mit dem „Twitter Peek“versuchte ein Hersteller 2009, vom Hype um das Netzwerk zu profitiere­n. Mit dem an einen Taschenrec­hner erinnernde­n Gerät konnte man nichts tun, außer Nachrichte­n auf Twitter zu veröffentl­ichen.

Während sich viele Firmen über das Interesse des Museums freuten, hat sich Colgate übrigens geweigert, mit ihm zusammenzu­arbeiten, sagt Samuel West. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als aus Pappe selbst die Verpackung zu basteln.

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Die Lasagne der Firma Colgate. Foto: Museum

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