Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Ludwig Möhl entscheidet das brisante Kreisderby
Fußball-landesklasse II: Fast 500 Zuschauer erleben knappen Sieg mit 2:1 von Grün-weiß Siemerode bei Germania Wüstheuterode
Während die rot gekleideten Grün-weißen aus Siemerode ihren 2:1 (1:1)-Sieg im Kreisderby der Fußball-landesklasse II nach dem Schlusspfiff des konsequenten Schiedsrichters Ralf Schwethelm auf dem grünen Rasen lautstark feierten, stapfte Spielertrainer André Thüne vom Gastgeber Germania Wüstheuterode wütend an den vielen Fans – insgesamt wollten fast 500 Zuschauer das immer wieder prickelnde Nachbarschaftsduell verfolgen – vorbei in die Umkleidekabine. Zu sehr war der 41jährige Mittelfeldakteur Akteur enttäuscht vom Ausgang gegen seine ehemaligen Kameraden. „Im Training jagen sie die Bälle
Wüstheuterode.
aus jeder Entfernung in die Maschen, heute treffen sie wiederholt aus kurzer Distanz das Ziel nicht“, ereiferte sich der Routinier nach den 90 spielerisch nicht sehr niveauvollen Minuten, übte massive Kritik an der Chancenverwertung seiner Mitspieler.
Unterm Strich hätte ein knapper Erfolg der kämpferisch und läuferisch starken Germanen dem Spielverlauf eher entsprochen. „Aber wer seine zahlreichen Möglichkeiten nicht nutzt, muss sich nicht wundern, wenn er am Ende mit leeren Händen dasteht“, sagte der Spielertrainer. Und diese besaß der Neuling reichlich, besonders in den überlegenen zweiten 45 Minuten. So verfehlte der laufstarke Christian Preiß zweimal aus Nahdistanz den von Christoph Tauber souverän gehüteten Kasten, traf auch der schnelle Angreifer Ricardo Fromm mit einem Volleyschuss nicht das anvisierte Ziel. Auch Torjäger Martin Gastrock-mey, der nach 35 Minuten nach einer Energieleistung und freundlicher Assistenz der Siemeröder Abwehr den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte, zog nach einem gekonnten Solo, bei dem er auf engstem Raum drei Gegenspieler austanzte, das runde Leder knapp am langen Torpfosten vorbei. Zudem parierte Schlussmann Tauber einige Male glänzend, entschärfte unter anderem einen gefährlichen Freistoß vom Standard-experten André Thüne.
Die Siemeröder, die mit einem 0:5 am Ostersonntag gegen Eintracht Sondershausen im Gepäck angereist waren, fanden aufgrund ihrer spielerischen Klasse zunächst besser in die Partie. Als der dribbelstarke Christian Hüther – wurde aufgrund schwindender Kräfte Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt – im Strafraum vom zweikampfstarken Dominik Frommer von den Beinen geholt wurde, zeigte Schwethelm sofort auf den ominösen Punkt. Sicher verwandelte Christoph Schneemann (8.) den Strafstoß sicher zur frühen Führung. Danach brauchten die Germanen, die auf Mittelfeldspieler André Herburg und den routinierten Abwehrspieler Steffen Thön – gab immer wieder lautstark Anweisungen von der Trainerbank – verzichten mussten, um in die Partie zu finden. Nach dem Ausgleich besaß der robuste Mittelfeldakteur Tobias Herburg kurz vorm Pausenpfiff die große Chance zur Führung, verfehlte aber knapp das Leder.
Im zweiten Durchgang beschränkten sich die Grün-weißen nur noch aufs Kontern. Bei einem bewiesen Thomas Klöppner und Björn Kleineberg ihre Routine und spielerische Klasse, legten vorzüglich dem eingewechselten Ludwig Möhl (79.) zum Siegtor auf.