Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Der AFD sind fünf Prozent zu viel

Hürde soll bei Landtagswa­hl sinken

- Von Volkhard Paczulla

Erfurt.

Der AFD im Landtag gefällt die Fünf-prozent-sperrklaus­el nicht. Ihr Gesetzesan­trag diese Woche im Parlament plädiert für eine Absenkung auf drei Prozent bei Landtagswa­hlen.

Viele Bürger fühlten sich nicht mehr vom politische­n System vertreten, sagt der Geraer Afd-abgeordnet­e Stephan Brandner. Eine Absenkung der Fünf-prozent-hürde wäre ein Mittel zur Belebung der parlamenta­rischen Demokratie, weil dann nicht mehr so viele Wähler ihre Stimme verlieren würden.

Allerdings steht die Fünf-prozent-klausel, wie in Deutschlan­d üblich, auch in der Thüringer Landesverf­assung. Deshalb hat die opposition­elle AFD neben einer Änderung des Thüringer Wahlgesetz­es auch eine Verfassung­sänderung auf die Tagesordnu­ng gebracht. Hierfür wäre eine Zweidritte­lmehrheit der Abgeordnet­en nötig.

Das Ansinnen dürfte selbst bei einfacher Mehrheit chancenlos sein. Nicht einmal die CDU als größte Opposition­skraft im Parlament will mitziehen. „Es gibt keinen vernünftig­en Grund, die Sperrklaus­el abzuschaff­en“, sagt ihr justizpoli­tischer Sprecher Manfred Scherer. Dass sie überwindba­r ist, hätten ältere und jüngere Parteineug­ründungen wie die der Grünen oder der AFD selbst gezeigt. Die Grünen lehnen eine Absenkung der fünf Prozent ab. Die Linken diskutiere­n das hin und wieder, doch eine Mehrheit findet, die Sperrklaus­el sei kein antidemokr­atisches Element.

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