Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Tier-kadaver auf Bauplatz der Moschee
Spieße mit Teilen von Schweinen aufgestellt
Erfurt.
Auf dem Moscheebauplatz der muslimischen Ahmadiyya-gemeinde in Erfurt haben Unbekannte Holzspieße mit Schweinekadavern aufgestellt. Auf neun bis zu 1,5 Meter hohen Spießen seien unter anderem ein halber Schweinekopf, Schweinepfoten und Innereien angebracht worden, teilte die Polizei am Montag mit. Das Schwein ist im Islam ein Tier, dessen Verzehr verboten ist. Nach Polizeiangaben ermittelt der Staatsschutz der Kriminalpolizei.
Gegen den Moscheebau im Erfurter Ortsteil Marbach gab es bereits in der Vergangenheit Widerstand und Angriffe. Moschee-gegner errichteten im März auf einem Nachbargrundstück große Holzkreuze, die später abgebaut wurden.
Nach dem Vorfall mit den Schweineteilen, die am Montag entdeckt wurden, sucht die Polizei nach Zeugen. Möglicherweise sei auch der Kauf der Schweineteile aufgefallen. Entsorgt wurden sie von einer Firma, die auf die Beseitigung von Tierkadavern spezialisiert ist. Die Holzspieße stellte die Polizei zur Spurensicherung sicher.
Die Ahmadiyya-gemeinde hatte im April einen Bauantrag für die Moschee eingereicht. Vorgesehen ist nach Angaben der Gemeinde ein eingeschossiger Bau mit einem acht Meter hohen Zierminarett und einer drei Meter hohen Kuppel, zwei Gebetsräumen und einer Wohnung für den Imam. (dpa)