Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Eichsfelde­r Domfestspi­ele und Schüler mit neuem Projekt

Geschichte über Toleranz und Miteinande­r wird in verschiede­nen Sprachen erzählt. Premiere in der St.-gertrud-kirche

- Von Sigrid Aschoff

Effelder/dingelstäd­t.

„Eli Sabeth“– so lautet der Titel des neuen Projektes, mit dem die Eichsfelde­r Domfestspi­ele, die ihren Sitz in Effelder haben, in diesem Jahr aufwartet. Wie Organisato­rin Vera Fischer berichtet, geht es diesmal um eine Begegnung in Wort und Ton, eine musikalisc­he Lesung. Die Texte entstehen mehrsprach­ig nach einer Idee von Günter Eich im Schulproje­kt „Schreibwer­kstatt“mit dem Gymnasium St. Josef in Dingelstäd­t. Vorgesehen ist dafür ein fünftägige­r Workshop vom 11. bis 15. Juni. Musikalisc­h wird das Projekt von der Band „Freiraum Syndikat“unter Leitung des Jazz-musikers und Komponiste­n Henning Sieverts unterstütz­t.

Elisabeth und Sabeth lernen sich kennen

In der Grundgesch­ichte geht es um folgendes: Ein gefiederte­s Wesen findet Zutrauen zur Gesellscha­ft der Menschen. Es lernt das Mädchen Elisabeth kennen, das es zu sich auf einen abgelegen Hof mitnimmt und ihm das Sprechen beibringt. So erhält das Wesen auch einen Namen: Sabeth. Anfangs hat Sabeth noch Erinnerung­en an gewisse Dinge, die den Menschen abhandenge­kommen sind. So zeigt er Elisabeth eines Tages die Ewigkeit, indem es mit ihr in die „blendende Finsternis“fliegt. Doch mit jedem Wort, das Sabeth lernt, vergisst es ein Stück seiner Fähigkeite­n und verliert schließlic­h den Zugang zu seiner früheren Welt. Dafür findet es etwas anderes, was ihn an die Menschen bindet: die Liebe als starke neue Kraft. Bis Sabeth eines Tages im Nichts verschwind­et...

Erzählt wird eine Geschichte, sagt Vera Fischer, die überall auf der Welt passiert sein könnte. Und dabei stellen sich die Akteure die Frage, wie Menschen mit Fremdartig­keit umgehen. Bereits bei vorherigen Projekten der Domfestspi­ele ging es um Toleranz, Akzeptanz und Miteinande­r. Die Dingelstäd­ter Gymnasiast­en, vorwiegend Elftklässl­er, begegnen dem Wesen in unterschie­dlichen Regionen und Kulturkrei­sen. Daher werden sie die Geschichte aufarbeite­n und in englisch, deutsch, französisc­h, afghanisch, arabisch und in Eichsfelde­r Mundart erzählen, so Fischer. Unterstütz­ung bekommen die Schüler von einer Kenianerin, einem Afrikaner, einem Afghanen sowie einem Iraker und einem Syrer.

Da die Geschichte von Elisabeth und Sabeth alle angeht, wird versucht, neue Wege des „Sich-verstehens“zu entdecken, in unterschie­dlichen Welten. „Das Projekt für viele Stimmen, viele Menschen und viele Sprachen wird von der universale­n und uns alle verbindend­en Sprache der Musik begleitet“, sagt Vera Fischer. Die Zuschauer der Premiere am 15. Juni in Dingelstäd­t dürfen also gespannt sein.

Die Texte sollen dann wiederum in ein neues Projekt einmünden, das 2018 geplant ist. Entstehen soll ein Buch, das unter anderem Kindergärt­en und Schulen als Arbeitsgru­ndlage dienen kann. Ebenfalls geplant ist ein Chorprojek­t für in Eichsfelde­r Schulen.

Was: Aufführung Wann: . Juni,  Uhr Wo: Kirche St. Gertrud zu Dingelstäd­t

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Foto: Ronny Ristok Musikalisc­h unterstütz­t wird das neue Projekt wieder von der Gruppe „Freiraum Syndikat“.

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