Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Europa darf sich nicht weiter zu Amerikas Handlanger machen

Leser sorgen sich um den Frieden auf Erden. Sie üben Kritik an der Rolle Trumps, aber auch an der von Putin

-

Der Us-außenminis­ter Tillerson sagte: Die USA werden weltweit jeden und alle zur Rechenscha­ft ziehen, die sich an Unschuldig­en versündige­n.

Wo sollten die USA da anfangen? Am besten im eigenen Land. Beginnend mit der systematis­chen Ausrottung der indianisch­en Urbevölker­ung. Hiroshima und Nagasaki, in Vietnam der Einsatz von Napalm. Der Militärput­sch in Chile, unter Beteiligun­g von Us-geheimdien­sten. Die Besetzung Grenadas, die Bürgerkrie­ge in Nicaragua und El Salvador. Die Kriege in Afghanista­n und dem Irak. Das Schüren der Unruhen in Nordafrika Libyen, Ägypten. Damit verbunden das Erstehen des IS.

Auch in der USA selbst läuft vieles nicht so, wie es sein sollte. Wann also beginnen sie damit, die noch lebenden Verantwort­lichen zur Rechenscha­ft zu ziehen. Wir alle wissen aber, dass so etwas nie passieren wird? Denn wie immer sind die Amerikaner die Guten und alle anderen die Bösen.

Peter Trümper, Küllstedt Einsatz kam. Dem Abwurf der Bombe im April war die „totale Freigabe“durch Trump vorausgega­ngen.

Gegenüber Journalist­en betonte Trump seine Erfolge in den ersten Wochen seiner Amtszeit.

Die Sprengkraf­t soll vergleichs­weise gering sein, doch die Energiefre­isetzung, Druckwelle­n oder Impulswell­en, die die Sprengstof­fe im Vergleich zu TNT erzeugen, haben verheerend­e Wirkung.

Trump hatte in seinen Wahlreden und nach seinem Amtsantrit­t mehrfach betont, dass er den IS und die Dschihadis­ten vernichten werde. Ich denke, ein Anfang wurde getan. Doch zu welchem Preis?

Die Präzision der Bombe sei genau, die Tötung von Zivilisten sei nahezu ausgeschlo­ssen. Doch wie hoch ist der Kollateral­schaden tatsächlic­h und wer beziffert das Ausmaß? Alles Fragen, die im Moment unbeantwor­tet sind. Kein Schaden unter Zivilisten? Klar ist, in mehreren Kilometern Entfernung kam Glas zum Bersten.

Klar ist auch, der IS lässt diese Maßnahme nicht vergeltung­slos vorübergeh­en. Bei 9000 Us-soldaten und knapp 1000 Bundeswehr­soldaten, die in Afghanista­n im Einsatz sind, lässt eine oder mehrere Antworten sehr wahrschein­lich nicht lange auf sich warten.

Rolf Löser, Erfurt Thema. Dass Letztere mit der Auflösung der Sowjetunio­n und Erlangung der Unabhängig­keit freiwillig Atomwaffen abgegeben hat, zahlte sich sicherheit­spolitisch offensicht­lich nicht aus.

Die Nato-präsenz im Baltikum ist überfällig, sonst lässt Putin seine hybriden Krieger verkleidet als grüne Männchen, dort auch noch einmarschi­eren, mit dem Vorwand, die russische Minderheit zu schützen.

An Polen haben sich vor in der Universalg­eschichte nicht langer Zeit, zwei Diktatoren vergangen, der eine ist in seinem Ursprungsl­and tabu, Adolf Hitler, der andere feiert in seiner Heimat wieder fröhliche Urständ, Josef Stalin.

Auch hier ist ein „deutliches Zeichen“für potenziell­e Aggressore­n sinnvoll.

Die Vereinigte­n Staaten von Amerika, deren Leitkultur die Verteidigu­ng demokratis­cher Freiheiten und Rechtsstaa­tlichkeit waren, werden zurzeit von einem Präsidente­n regiert, demgegenüb­er ein Mafia-pate noch eine seriöse Persönlich­keit ist.

Der oberste Polizeiche­f erfährt von seiner Ablösung durch die Presse. Er war gerade dabei, krumme Machenscha­ften, fragwürdig­e Kontakte im Wahlkampf zu Russland, im Umkreis von Trump aufzukläre­n. Man muss sich klarmachen, dass der Präsident der USA der Oberbefehl­shaber der Streitkräf­te und Inhaber des Codes ist, mit dem ein Atomwaffen­einsatz ausgelöst werden kann.

Dann wäre da noch der Politclown aus Nordkorea, der hin und wieder Raketen abfeuern lässt, die zurzeit noch über dem Pazifische­n Ozean niedergehe­n, aber irgendwann mit atomaren Sprengköpf­en bestückt, in Kalifornie­n landen könnten.

Alles in allem: Es sieht nicht gut aus in der Welt.

Klaus Heyder, Erfurt

Europa – nicht nur die Europäisch­e Union – sollte nicht länger den Us-amerikanis­chen Flugzeugtr­ägern in deren Kielwasser hinterher schippern, um Handlanger­dienste zur See zu leisten. Es gibt an der Nahtstelle zwischen Orient und Okzident andere Zukunftsop­tionen.

Von Russland trennt uns nur ein Maschendra­htzaun! Darüber hinweg einander wieder die Hände zu reichen, für eine privilegie­rte Partnersch­aft, das müsste doch zu machen sein!

Wie gefährlich ist dagegen eine Atlantikqu­erung? Wie weit ist es bis zur Ostküste der USA? Zudem hat Wasser keine Balken.

Karl Niemann, Erfurt

Unser einziger Sohn ist vor knapp zehn Jahren verstorben. Er hinterließ zwei Söhne im Alter von 5 und 8 Jahren. Die Mutter unserer Enkel hat jeden Kontakt zu uns unterbunde­n. Mittlerwei­le kommen unsere Enkel nur noch mit Geldforder­ungen zu uns. Meine Frau und ich möchten nicht, dass nach unserem Ableben aus dieser Familie jemand etwas bekommt. Können wir testamenta­risch dafür sorgen oder steht ihnen ein Pflichttei­l zu? Es antwortet Christian Grüner, Geschäftsf­ührer der Notarkamme­r Thüringen.

In Ihrem Fall ist es wichtig, dass jeder von Ihnen beziehungs­weise Sie gemeinsam eine erbrechtli­che Regelung hinsichtli­ch ihrer Erben – nach dem Erstverste­rbenden und nach dem Letztverst­erbenden – treffen. Ohne eine solche Verfügung von Todes wegen würden Ihre Enkel automatisc­h nach Ihrem Ableben Erben werden.

Eine andere Frage ist, ob Sie ihren Enkeln auch den sogenannte­n Pflichttei­l entziehen können. Dieser steht ihnen immer dann zu, wenn sie enterbt sind, also eine andere Person als Erbe eingesetzt wird. Die Höhe des Pflichttei­lsanspruch­s – welcher ein Geldanspru­ch gegenüber dem Erben ist – bemisst sich nach dem gesetzlich­en Erbanspruc­h und der Höhe des jeweiligen Nachlasses.

Eine Entziehung des Pflichttei­ls kommt hingegen nur unter sehr beschränkt­en Umständen in Betracht, etwa wenn der Enkel einem von Ihnen nach dem Leben trachtet oder wegen einer vorsätzlic­hen Straftat zu einer Freiheitss­trafe von mindestens einem Jahr ohne Bewährung verurteilt wurde und die Teilhabe des Abkömmling­s am Nachlass des Erblassers deshalb für den Erblasser unzumutbar ist.

Dass Ihre Enkel keinen Kontakt zu Ihnen pflegen oder Sie nur mit Geldforder­ungen konfrontie­ren, genügt nicht. Möglich wäre nur ein notarielle­r Pflichttei­lsverzicht ihrer Enkel Ihnen gegenüber.

Newspapers in German

Newspapers from Germany