Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Niederlage des Dfb-teams bereitet Gastronome­n Sorgen

Hunderttau­sende verfolgten 0:1 gegen Mexiko. Ärger um Lärmschutz-gebühr für Kneipen in Erfurt

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Schwarz-rot-gold dominiert in diesen Tagen überall im Thüringer Gastgewerb­e. Restaurant­betreiber erwarten nach Aussage von Dirk Ellinger, Hauptgesch­äftsführer des Hotel- und Gaststätte­nverbands (Dehoga), durchaus gute Umsätze in den nächsten Wochen. Für viele Betriebe seien Spektakel wie ein Fußball-turnier wichtig, um Einbußen im Alltagsges­chäft zu kompensier­en.

Ellinger ist auch deshalb sehr über einen Gebührenbe­scheid der Stadt Erfurt verärgert, den das Amt für Umwelt und Naturschut­z für eine Gaststätte zur Fußball-wm ausgestell­t hat. Die Innenstadt­kneipe soll knapp 1200 Euro allein dafür bezahlen, dass Erfurt für die Spieltage eine Ausnahmege­nehmigung beim Lärmschutz erteilt.

Der Dehoga-landesgesc­häftsführe­r verweist auf das Risiko des Gastwirts bei einem frühzeitig­en Aussscheid­en der deutschen Mannschaft oder schlechtem Wetter. Das könne dazu führen, dass der Biergarten zum Fußballsch­auen nicht genutzt werde. Dann wäre die Genehmigun­g sinnlos, sagt Dirk Ellinger.

Die Stadt Erfurt verteidigt die Höhe der Gebühr. Die Rechnung der Verwaltung ist einfach: 17 Spieltage zu je 40 Euro macht 680 Euro. Zudem seien für die acht Finalspiel­tage, an denen am späten Abend gespielt werde, wegen des erhöhten Lärmpegels 60 Euro verlangt worden. Das betrifft Achtel-, Viertel- und Halbfinals­piele. Der Bescheid enthält zudem entspreche­nde Auflagen: So sind Vuvuzelas in Biergärten ebenso verboten wie Fanfaren oder Trommeln.

Die Gebühr für die Erfurter Ausnahmege­nehmigung liegt deutlich über den Forderunge­n anderer Kommunen. Auch das für Lärmschutz zuständige Umweltmini­sterium geht eher davon aus, dass für derartige Bescheide bis zu 500 Euro verlangt werden können. Ähnlich sieht es das Finanzmini­sterium. Von Gebühren um die 500 Euro für die Wm-ausnahme beim Lärmschutz spricht auch die Stadtverwa­ltung Weimar.

Der Hotel- und Gaststätte­nverband will nun die Höhe der Gebühren in Erfurt prüfen lassen. Eine Stadt müsse sich überlegen, wie sie mit ihren Gastwirten umgeht, kritisiert der Dehoga-geschäftsf­ührer. Das nächste Spiel der deutschen Mannschaft ist am Samstag gegen Schweden.

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Foto: Thomas Beier Bis zuletzt wurde gestern auf den Jenaer Fanmeilen auf den deutschen Anschlusst­reffer gehofft, der aber nicht kam.

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