Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Poulsen rettet Dänemark

Siegtor seinem Vater gewidmet

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Saransk.

Nach seinem Wm-debüt mit dem Siegtreffe­r gegen Peru war Yussuf Poulsen kaum zu bändigen. Jubelnd drehte der dänische Fußball-profi von RB Leipzig ab und ließ sich dann von den Fans und Teamkolleg­en ausgiebig feiern. „Es war ein emotionale­s Spiel, speziell für mich, weil ich ja vorher noch einen Elfmeter verursacht habe“, sagte Poulsen nach dem eminent wichtigen 1:0-Sieg gegen die starken Südamerika­ner in Saransk. „Total glücklich“sei er, verriet der zum „Spieler des Spiels“gekürte Angreifer später.

Für viele war nicht leicht auszumache­n, wer der Torschütze war. Denn anders als in Leipzig ist über der Nummer 20 der Name „Yurary“zu lesen. Das ist nicht nur Poulsen zweiter Vorname, sondern auch der Nachname seines aus Tansania stammenden Vaters. Dieser starb an Krebs, als Poulsens gerade fünf Jahre alt war. Zum Andenken an seinen Vater, der als Arbeiter auf einem Containers­chiff zwischen Afrika und Dänemark pendelte, ist Poulsen Nationaltr­ikot mit „Yurary“bedruckt. Schließlic­h habe er ihn zum Fußball gebracht, so der Angreifer.

Poulsen kam sich in seinem 29. Länderspie­l vor wie auf einer Achterbahn­fahrt. In der 44. Minute traf er Perus Christian Cueva im Strafraum am Fuß, was Schiedsric­hter Bakary Gassama aus Gambia nach Videobewei­s korrekt ahndete. Der Gefoulte trat selbst zum Strafstoß an und drosch den Ball aber über das Tor. Das Happy End folgte nach knapp einer Stunde, als Poulsen nach tollem Zuspiel von Tottenham-star Christian Eriksen das entscheide­nde Tor gelang.

Die dänische Freude wurde getrübt durch die Verletzung von William Kvist. Der 33 Jahre alte Profi hat sich bei einem Zweikampf mit dem früheren Schalker Jefferson Farfán eine Rippenverl­etzung zugezogen und fällt für die WM aus. (dpa)

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