Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Exzellenter Freistoß: Kolarov lässt Serben jubeln
Costa Rica steht schon nach dem 0:1 im ersten Gruppenspiel unter großem Druck
Samara.
Die Küsschen von seinen Assistenten und die Umarmungen mit seinen Schützlingen ließen Mladen Krstajic nach dem Abpfiff strahlen. Gejubelt hatte der neue Trainer der serbischen Fußballer schon rund eine halbe Stunde zuvor.
Kapitän Aleksandar Kolarov war mit seinem traumhaften Freistoß-tor dafür verantwortlich, dass Krstajic ein perfektes Wm-debüt feierte - und die Weißen Adler auf den Einzug in die K.o.-runde hoffen dürfen.
Durch das 1:0 (0:0) gegen Costa Rica, das vor vier Jahren als große Turnier-überraschung bis ins Viertelfinale vorgedrungen war, haben sich die Serben vor den Duellen mit der Schweiz und Rekordweltmeister Brasilien in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht. Kunstschütze Kolarov, der seinen nahezu komplett tätowierten Oberkörper beim Feiern den Fans präsentierte, ließ den früheren Bundesligaprofi Krstajic bei dessen Pflichtspiel-premiere in der 56. Minute jubeln.
„Das Entscheidende war, dass wir als Einheit aufgetreten sind. Es gibt keine Cliquen in unserer Mannschaft. Das gab es lange nicht“, sagte Krstajic: „Wir brauchen diese Kompaktheit in der Offensive wie in der Defensive.“Ähnlich sah es Kolarov: „Als Kapitän bin ich sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Wir haben viele junge Spieler im Team - deshalb sind die drei Punkte um so wichtiger.“
Der 44 Jahre alte Krstajic hatte das Amt erst im Oktober von Erfolgscoach Slavoljub Muslin übernommen. Der musste gehen, weil er nicht auf Shootingstar Sergej Milinkovic-savic (23) gesetzt hatte, der gegen Costa Rica überzeugte.
Der Offensivspieler von Lazio Rom soll bei einigen europäischen Topklubs hoch im Kurs stehen - für einen Preis von 100 Millionen Euro.
Diesen Marktwert erreicht Branislav Ivanovic zwar nicht mehr, dennoch stieg der Abwehrspieler zum Rekordspieler (104 Einsätze) auf und zog an Dejan Stankovic vorbei.
Die Deutschland-legionäre spielten in der Startelf der Serben etwas überraschend keine Rolle. Filip Kostic (Hamburger SV), Milos Veljkovic (Werder Bremen) und Luka Jovic (Eintracht Frankfurt) saßen auf der Bank. Von da aus sahen sie wie die übrigen 41 432 Zuschauer in Samara zunächst eine Partie ohne echte Höhepunkte. Für die Serben war die Partie der erste Auftritt auf der Wm-bühne seit 2010.
Zunächst scheiterte Aleksandar Mitrovic noch an Costa Ricas Star-torhüter Keylor Navas (51.). Kurz darauf ließ Kolarov dem Keeper von Real Madrid bei der Standardsituation aus rund 20 Metern keine Chance.
In der Nachspielzeit wurde es hektisch, Nemanja Matic und ein Betreuer der Costa Ricaner gerieten aneinander, ehe Aleksander Prijovic nach einem Wischer die Gelbe Karte sah. (sid)
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