Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
SV Brehme muss sich Großengottern erneut beugen
Blau-weiße unterliegen im Pokalfinale in Bad Langensalza vor 250 Zuschauern nach 2:0-Führung noch mit 2:3
Bad Langensalza.
Im bereits dritten „Pokalendspiel“des Fußballkreises Eichsfeld/ Unstruthainich, kurioserweise Regionalpokal genannt, unterstrich Landesklassenaufsteiger SC Großengottern am Samstag vor 250 Zuschauern im Bad Langensalzaer stadion seine führende Position im Kreis. Der Kreisoberligameister bezwang seinen Vize nach hartem Kampf in letzter Sekunde und sicherte sich damit einen weiteren Pokal. Doch es war ein schweres Stück Arbeit bis dahin.
Den besseren Start erwischte der Meister, Ziegler schoss in die Wolken, Baumbachs Kopfball flog über die Latte und Daniels Fallrückzieher wurde eine Beute des im weiteren Spielverlauf überragenden J. Armbrecht im Brehmer Tor. Schmidt scheiterte genauso am Keeper wie wenig später Frohn mit seinem Versuch aus 16 Metern. Auch eine Klassekombination über Frohn und Ziegler konnte Baumgart nicht veredeln, wieder war J. Armbrecht zur Stelle. Auch Schmidt konnte den Torhüter nicht überwinden. Von Brehme kam bis dahin bis auf einen harmlosen Freistoß nichts, ohne den überragenden Konterstürmer Patrick Milbrat war die Offensive der Eichsfelder bis dahin nicht vorhanden. Aber wer Brehme öfter spielen sah, kennt die Spezialität des kompakten Teams, aus dem Nichts zu Treffern zu kommen. Freistoß Rybicki, Kopfballverlängerung an den langen Pfosten, wo J. Klippstein keine Mühe hatte, zum 0:1 zu vollenden (29.). Die verbleibende Viertelstunde bis zur Pause wirkte der Meister konsterniert und geschockt, ein FurchtbarFernschuss und eine BaumgartEingabe an Freund und Feind vorbei, mehr gab es bis zum Pausenpfiff nicht mehr zu sehen.
Nach dem Wechsel schien die Vorentscheidung nahe, als Brehmes D. Eberhardt vor dem herausgelaufenen Torhüter Thormann flankte und J. Klippstein direkt abzog. Doch der in sein Tor zurückgekehrte Torwart holte den Schuss noch von der Linie. Auch auf der Gegenseite wurde wenig später ein Ball von der Linie geholt, bei Baumgarts direkter Ecke stand C. Armbrecht am langen Pfosten goldrichtig. Nun wollte Brehme den „Sack zumachen“, Rybicki, J. Klippstein und S. Klippstein vergaben riesige Möglichkeiten, bevor J. Klippstein mit einem Traumpass S. Klippstein freispielte. Der schoss zum 0:2 ein (60.) und alles schien entschieden.
Doch von diesem Zeitpunkt an hörte Brehme auf zu spielen und verbarrikadierte sich mit elf Spielern vor dem eigenen Tor. Wenn der Gegner so tief steht, ist das für spielstarke Mannschaften wie Großengottern eine Einladung, die der Meister gern annahm. Schöne Kombination über rechts, Daniel traf zum 1:2 (67.), dann setzte sich Daniel links an der Grundlinie durch, seine Flanke köpfte Baumgart zum Ausgleich ein (71.). Nun brachen alle Dämme, Furchtbar, Baumbach, Ilgmann und Schmidt hätten das Spiel schon entscheiden können, so aber schien die Verlängerung unausweichlich. Da zog Baumgart noch einmal an, setzte sich im Doppelpass durch und schoss in der dritten Minute der Nachspielzeit den umjubelten Siegtreffer (3:2/ 90.+3).
Hervorzuheben ist noch die souveräne Spielleitung durch den renommierten Bad Langensalzaer Schiedsrichter Richard Lorenz, vielleicht auch dank der persönlichen Rückendeckung durch seinen familiären Fanclub. Und natürlich gebührt das letzte Wort der hervorragenden und reibungslosen Organisation durch den FSV Preußen um seinen engagierten Vorsitzenden Benno Harbauer.
Der KFA- Vorsitzende Karlheinz Schütz nahm gemeinsam mit dem Pokalsponsor die Siegerehrung vor und es bleibt zu hoffen, dass die unsägliche Teilung des Pokalwettbewerbs im kommenden Jahr zum letzten Mal zelebriert wird.