Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Die erhaltene Zunge als Zeichen der Wahrheit

Gläubige feiern auf Klosterpla­tz in Worbis Antoniuswa­llfahrt mit kasachisch­em Weihbischo­f

- Von Gregor Mühlhaus

Worbis.

Fast 2000 Gläubige feierten gestern auf dem Klosterpla­tz mit acht Priestern die 340. Antoniuswa­llfahrt. Bereits am Abend zuvor kamen zahlreiche Pilger zur Eröffnungs­andacht in die Antoniuski­rche und empfingen den Segen mit der Antoniusre­liquie.

Am Sonntag begrüßte Pfarrer Markus Hampel die Wallfahrer und hob hervor, dass er sich freue, das erste Mal einen Weihbischo­f aus Kasachstan begrüßen zu können. So hieß er den Weihbischo­f von Astana, Athanasius Schneider, der dem Pontifikal­amt als Hauptzeleb­rant vorstand, willkommen. In der Predigt ging dieser auf den heiligen Antonius von Padua ein. „Der heilige Antonius ist der beliebtest­e Volksheili­ge in der katholisch­en Kirche, der auf der ganzen Welt verehrt wird. Schon zu seinen Lebzeiten wurde er von Papst Gregor IX. Arche des Testaments und Schatzkamm­er der Heiligen Schrift genannt.“

Ein Zeichen Gottes, das seine Bedeutung als Lehrer der Wahrheit bezeuge, sei die unversehrt erhaltene Zunge des Heiligen. Schneider betonte, wie wichtig im Leben eines Menschen und im Leben der Kirche die Wahrheit sei, die von Gott stamme. „Der Mensch ist für die Wahrheit und für die Liebe erschaffen.“der heilige Antonius lehre, dass diese reine Wahrheit durch des Menschen Zunge ausgesproc­hen und verkündet sein müsse.

„Der heilige Antonius folgte sein ganzes Leben lang dem Grundsatz, sich in der Verkündigu­ng des Wortes Gottes weder von Lob noch von Tadel leiten zu lassen“, so Schneider weiter. Der Heilige aus Padua habe in einer seiner Predigten über die Bedeutung des Wortes und der Wahrheit Gottes für das Leben des Christen gesprochen. Als Lehrer des Evangelium­s – des Gotteswort­es – sei Antonius auch der Lehrer der Eucharisti­e.

Das beweise eines der aufsehener­regendsten Wunder des heiligen Antonius. Schneider erzählte von der Begegnung Antonius‘ mit einem starrköpfi­gen Häretiker, eines des Glaubens Abtrünnige­n, der Antonius herausgefo­rdert hatte, die echte Anwesenhei­t Christi in der geweihten Hostie mit einem Wunder zu beweisen. So habe der Häretiker seinen Esel für drei Tage ohne Futter eingesperr­t. Als das Tier nach drei Tagen wieder in Freiheit war, habe es den Hafer gemieden und lieber Gott in der Gestalt der heiligen Hostie gehuldigt. Das sei nur eines von mehreren Wundern, die dem heiligen Antonius zugeschrie­ben würden, so der Weihbischo­f.

Zum Abschluss sagte Pfarrer Hampel dem Gast noch einmal herzlichen Dank für sein Kommen. Weihbischo­f Athanasius Schneider freute sich an solch einem frommen Ort den Gottesdien­st gefeiert zu haben. Die Messe wurde von den Chören „Tonart“aus Worbis und „Musica Incanta“aus Kirchworbi­s, sowie der Kefferhäus­er Blaskapell­e musikalisc­h gestaltet.

 ??  ?? Musik, Tanz, Fußball, Fußball-darts und Theater – das und noch viel mehr gab es beim Raphael-familienfe­st, bei dem alle viel Spaß hatten. Fotos: Gregor Mühlhaus ()
Musik, Tanz, Fußball, Fußball-darts und Theater – das und noch viel mehr gab es beim Raphael-familienfe­st, bei dem alle viel Spaß hatten. Fotos: Gregor Mühlhaus ()
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Weihbischo­f Athanasius Schneider in Worbis.foto: G. Mühlhaus

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